Rezension

Spannung auf wenigen Seiten...

Der weiße Clown - Sven Hüsken

Der weiße Clown
von Sven Hüsken

Bewertet mit 4.5 Sternen

David ist ein junger Student, der zum Stressabbau gerne einmal von psychoaktiven Pilzen nascht. Mit seinen Freunden lässt er sich im Rahmen des Weltspieltags auf ein 'Live Alternate Reality Game' ein, das viel Spannung verspricht. Ein simulierter Kriminalfall soll die Teilnehmer in Atem halten - wird der Fall gelöst, winkt ein großer Gewinn. An den verschiedensten Orten der Stadt sind QR-Codes versteckt, die verraten, wo der jeweils nächste Hinweis zu finden ist. Gruselig ist nur der Clown, der dabei immer wieder auftaucht. Doch je weiter die Freunde in der Jagd nach dem Mörder kommen, desto realistischer und gefährlicher wirken die Szenen. Der Gedanke, aus dem Spiel auszusteigen, beschäftigt David mehr als einmal. Doch plötzlich verschwindet einer der Freunde - und ein abgeschnittener Daumen taucht auf. Ein Spiel? Wohl kaum...

Sven I. Hüsken zeigt auf, dass ein Kurzthriller tatsächlich funktionieren kann. Verwirrung, Spannung, Überraschung: alles da. Davids Konsum der psychoaktiven Pilze bringt den Aspekt möglicher Halluzinationen ins Spiel, doch bald schon wird klar, dass viele der Szenen blutige Realität sind. Die Perspektivwechsel zwischen dem Geschehen um David und seine Freunde einerseits und den polizeilichen Ermittlungen andererseits bauen zusätzliche Spannung auf und sorgen dafür, dass der Leser Informationsschnipsel aus verschiedensten Richtungen erhält, die zumindest anfangs zusätzlich für Verwirrung sorgen. Am Ende erwartet  den Leser schließlich noch eine Überraschung, mit der ich jedenfalls so nicht gerechnet habe.

Mein Unbehagen gegenüber Clowns ist durch diesen Kurzthriller jedenfalls eher noch geschürt worden. Und insgesamt ist dieser Band einer der stärkeren Fälle aus der Reihe der Kalender-Thriller. Ich freue mich jedenfalls auf die weiteren Folgen!

© Parden