Rezension

Spannung bis zum Kribbeln

Römisches Finale - Natasha Korsakova

Römisches Finale
von Natasha Korsakova

Nachdem ich bereits vom Debütkrimi eingefangen war, stieg die Neugier vor dem zweiten Roman. Um es vorwegzunehmen: Ich wurde nicht enttäuscht.

Die Autorin, die selbst Konzertmusikerin ist, hat auch diesen zweiten Krimi um Commissario Di Bernardo in der Szene der klassischen Musik angesiedelt. Als ein berühmter Pianist bei der Generalprobe zu einem Benefizkonzert erschossen in der Garderobe aufgefunden wurde, fällt dem nichts anderes ein, als Di Bernardo auf den Fall anzusetzen. Schließlich sei er der Experte für klassische Musik, da er bereits zuvor in diesem Milieu einen Fall gelöst hätte (siehe "Tödliche Sonate"). Der Commissario nimmt sich zusammen mit dem jungen Kollegen, Ispettore Del Pino, des Falles an..

Die beiden sind ein sehr unterhaltsames Team. Der erfahrene Commissario, der mit seinem Sohn zusammenlebt, auf der einen Seite. Und der forsche und manchmal vorschnelle Ispettore, der den ganzen Roman über an nichts anderes denkt als an Essen. Ihren Gesprächen zu lauschen, bietet ein besonderes Vergnügen für den Leser

Was die Dramaturgie der Geschichte angeht, so kann sich der Leser auf einen höchst verzwickten Ratekrimi einstellen. Über lange Strecken hinweg lohnen sich keine Spekulationen, denn es wird bis zum Schluss mit einer unerwarteten Konstellation gearbeitet. Man spaziert mit den Ermittlern zwangsläufig in viele Sackgassen, was den Roman sehr spannend macht .

Hervorragend fügen sich die Rückblenden in die aktuelle Handlung ein. Sie erzählen eine eigene Geschichte, die zum großen Teil in Kalabrien handelt. Spätestens da kann der Leser einen Bezug zur 'NDrangheta erahnen. Doch wie die Geschichte von damals mit dem aktuellen Kriminalfall zusammenhängt, sollte jeder Leser schon selbst erlesen.

Ich habe mich bestens von Natasha Korsakova durch die Straßen Roms jagen lassen und danke ihr für diesen sehr spannenden und unterhaltsamen Kriminalroman. Kribbelnder Spaß auf hohem Niveau.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2019