Rezension

Spannung bis zum Schluss nach wenig versprechendem Anfang

Saeculum - Ursula Poznanski

Saeculum
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bastian, Medizinstudent und Musterschüler, begleitet Sandra auf eine Rollenspiel-Convention mit "Saeculum"; das bedeutet fünf Tage im Wald nur mit Sachen, die schon im 14. Jahrhundert zur Verfügung standen. Doch angeblich soll genau dieses Waldstück verflucht sein und schon bald passieren unerklärliche Dinge...

Ich hatte das Buch schon einmal angefangen zu lesen, konnte mich aber nicht dafür begeistern. Dann bekam ich das Buch wieder in die Hände und habe mich noch einmal daran versucht, diesmal mit Erfolg.

Die ersten Seiten des Buches (bis die Convention im Wald startet) sind nicht sehr spannend, dienen aber natürlich der Einführung in das Mittelalter und der Vorstellung der Charaktere. Nachdem man sich durch die Exposition gekämpft hat geht es richtig los. Frühzeitig erfährt man von dem Fluch, der auf dem Wald lasten soll, und unweigerlich stellt sich die Frage, welche Rolle die alte Sage im Verlauf der Geschichte spielen wird. Wenn die ersten unerklärlichen Dinge passieren, geht es richtig los. Die Spannung wird stetig aufrecht erhalten, ständig gibt es neue mysteriöse Ereignisse. Die Auflösung des Ganzen kommt wirklich erst ganz zum Schluss und ist eine riesige Überraschung, das hätte man niemals voraussehen können.

Es ist interessant zu sehen, wie sich der Wald auf die Figuren auswirkt, wie sie sich unter Druck verhalten und wie sich im Laufe des Buches entwickeln. Auf der einen Seite gibt die rational denkenden Personen, auf der anderen Seite die, die sich von der abergläubischen Hellseherin Doro anstecken lassen. 

"Saeculum" ist ein Jugendthriller, kann aber auch Erwachsenen gefallen. Es wird nie langweilig, die aufgeworfenen Fragen werden erst zum Schluss beantwortet, sodass man als Leser lange im Dunkeln tappt. Es gibt Vermutungen in der Gruppe, wer oder was die unerklärlichen Ereignisse auslöst, aber irgendwie scheint alles nicht ganz zusammen zu passen, bis das Rätsel am Ende gelöst wird. Das Buch ist meiner Meinung nach nicht ganz so gut wie Poznanski's vorheriges Werk "Erebos", weiß aber durchaus mit Spannung zu unterhalten.