Rezension

Spannung um eine stumme Autorin

Sterntaler - Kristina Ohlsson

Sterntaler
von Kristina Ohlsson

Bewertet mit 5 Sternen

Die Kinderbuchautorin Thea Aldrin hat seit Jahrzehnten kein Wort mehr gesprochen. Ihre Umwelt hat sich daran gewöhnt, zumal sie inzwischen in einem Pflegeheim lebt. Dort ist sie nach einigen schrecklichen Ereignissen in ihrem Leben eingezogen und lebt seitdem recht zurückgezogen. Abgesehen davon, dass sie jeden Samstag einen Blumenstrauß bekommt, zu dem eine Karte gehört, auf der "Danke steht". Einmal hat eine Studentin sie besucht, doch kurz danach wurde sie ermordet und zwei Jahre später im Wald vergraben wieder gefunden - womit das Team um Alex Recht und Fredrika Bergman einen neuen Fall zu lösen haben. Doch es ist von Anfang an ein Fall, in dem es viele Verdächtige und Theorien gibt, so dass das Team kaum hinterher kommt. Als dann noch eine zweite Leiche und mit der Zeit eine dritte auftaucht, wird die Sache auf der einen Seite verzwickter, auf der anderen Seite werden manche Zusammenhänge mit den Identifizierungen der anderen Leichen erst wirklich deutlich.

Das war wieder ein Krimi von Kristina Ohlsson, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Langsam bekomme ich bei jedem weiteren Buch von ihr Angst, dass sie doch irgendwann mal nachlässt, aber bisher hat sie mich nicht enttäuscht. Dazu kommt, dass ihre Bücher sich eh schon sehr flüssig lesen, aber auch von Anfang an eine Grundspannung da ist, die sich steigert und die auch während der Recherchen und Ermittlungen nicht verloren geht.

Auch in "Sterntaler" spielt das Privatleben der Ermittler eine Rolle, insbesondere das von Fredrika, Peder und Alex, allerdings verwebt sich das so mit dem Fall, dass es nur bedingt als Privatleben auffällt. Es ist eher so, dass man merkt, wie schwierig es im Polizeialltag werden kann, Beruf und Privates zu trennen bzw. warum bestimmte Regelungen und Gesetze wichtig sind. Aus den Privatangelegenheiten ergibt sich letzten Endes auch ein Cliffhanger (finde ich zumindest), weil so einiges offen bleibt, was das Leben auf dem Revier durchaus beeinflussen könnte.

Es macht übrigens Sinn, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, gerade hier wurde auch auf die beiden Vorgänger Bezug genommen, was man zwar auch so verstehen kann, wo ich mir aber vorstellen könnte, dass es umgekehrt nach "Sterntaler" nur noch bedingt Spaß macht, "Aschenputtel" und "Tausendschön" zu lesen.

Fazit: Eine klare Empfehlung für alle Fans von skandinavischen Krimis - lasst euch nicht davon abschrecken, dass es eine Reihe ist!

Reihenfolge:

1. Aschenputtel

2. Tausendschön

3. Sterntaler

4. Himmelschlüssel

5. Papierjunge