Rezension

Speck in rauen Mengen

Das wunderbare Geheimnis von Artemis Vader -

Das wunderbare Geheimnis von Artemis Vader
von T. J. Klune

Bewertet mit 1 Sternen

Rezension zu gleichnamigen Hörbuch

Nate ist Anfang zwanzig und Journalist bei der Washington Post. Besser gesagt, er war es einmal. Denn nachdem seine Affäre mit einem verheirateten Senator an die Öffentlichkeit gerät, verliert er seinen Job. Leider kommt ein Unglück selten allein – seine Eltern sterben. Bei all diesem Chaos beschließt Nade in die Familienhütte nach Roseland in Oregon zu fahren. In der dortigen Abgeschiedenheit möchte er über die vergangenen Tage, über seine nicht mehr vorhandene Familie und eine mögliche Zukunft nachdenken. Der Frühling beginnt erst so langsam, daher sind die meisten Hütten noch unbewohnt. Als Nade seine Unterkunft betritt, erwarten ihn jedoch zwei „Einbrecher“. Ein kleines, etwas seltsam anmutendes Mädchen sowie ein Mann mit einer Pistole. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es war.

T.C. Klune ist durch seine, bereits erschienenen, Werke bekannt dafür unbequeme Themen aufzugreifen und seine Geschichten anschließend in ungewohnten Settings stattfinden zu lassen. Der Titel und das Cover ließen mich auf eine außergewöhnliche Geschichte, vielleicht mit einer Prise Fantasy, ein bisschen Magie, kombiniert mit einem wohlwollenden Blick auf die wichtigen Dinge im Leben, schließen.

Möglicherweise traf mich die Realität daher umso heftiger. T.C. Klunes Schreibstil und auch die Sprache seiner Protagonisten empfand ich, mal mehr mal weniger, aggressiv bis gewalttätig. Dies trübte nicht nur den Erzählfluss, es erschwerte mir auch den Zugang zu den handelnden Personen. Letztendlich konnte ich mit ihnen nichts anfangen. Ich empfand nicht nur ihre Sprache auch ihre Handlungen als extrem aggressiv und gewalttätig.

Zwar wird es an manchen Stellen wirklich spannend, doch dafür zieht sich die Handlung an anderen Stellen wieder unglaublich in die Länge. So z.B. bei der Fahrt bis zu Peter und auch der anschließende Aufenthalt in Peters Camp ziehen sich.

Ich weiß, dass es dem Autor auch in dieser Geschichte um so wichtige Themen wie Toleranz, Vorurteile, Akzeptanz, Vertrauen, Ablehnung und bedingungslose Liebe gegangen ist, doch finde ich T.C. Klunes Umsetzung nicht gelungen.

 

Das Hörbuch wird von Michael Pfingstl gelesen. Seine zunächst angenehme Stimme macht das Folgen der Geschichte leicht. Für die Textpassage von Nade und Alex wählt er unterschiedliche Stimmlagen. Diese erlebte ich für die jeweiligen Charaktere als passend. Bei Unterhaltungen zwischen diesen beiden Protagonisten kippte seine Stimme jedoch meistens in Nades Stimmlage, obwohl es sich doch um eine Aussage von Alex handelte und umgekehrt. Auch das trübte das Hörerlebnis.

 

Fazit:

Sowohl die Handlung als auch die Umsetzung ins Hörbuchformat, haben für meinen Geschmack, zu viel Luft nach oben.