Rezension

Speedy lächelt

Angstlos
von

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt

Trinity Silverman ist eine attraktive und erfolgreiche Frau. Doch es gibt etwas in ihrem Leben, das sie abbremst, sie sabotiert und ihr die Lust am leben raubt.
Trinity hat eine Angststörung, die sich in ihrer Kindheit entwickelte und starke Auswirkungen auf ihr privates und berufliches Leben hat.
Sie kann noch so gut vorbereitet sein auf einen Vortrag über das Programm, das ihre Firma entwickelt hat, soll sie vor Publikum sprechen, überkommt sie die Angst, ihr wird schlecht und sie kann nichts mehr essen.
Und auch ihr Liebesleben läuft nicht wirklich gut, nur ein Wesen ist ihr wirklich treu und bleibt an ihrer Seite, ihre Schnecke Speedy, die sie hegt und pflegt.

Trinity ist so frustriert, dass sie beschließt in der Hotel Bar von Las Vegas etwas trinken zu gehen. Sie ist gut dabei, als sich ein eher schmieriger Kerl neben sie setzt und ihr ein Angebot macht, dass sie nicht abschlagen kann. Er ist Chemiker und hat eine Wunderpille entwickelt, die einem alle Ängste nimmt.
Trinity kommt mit auf sein Zimmer und erhält ein Fläschchen mit 7 Pillen. Und bereits nach der ersten spürt sie die Veränderung. Alles läuft gut, sogar einen Mann lernt sie kennen, doch nach und nach merkt sie auch, dass sie nicht mehr aus dem Zimmer heraus will, wenn sie keine Pille genommen hat.Die Wirkung dieser erstreckt sich gerade einmal auf 24 Stunden.

Und dann verschenkt sie eine Pille an die Hotelangestellte, mit der sie sich angefreundet hat und die wirklich schlimme Probleme hat.
Und was ist mit dem Mann, den sie kennen gelernt hat? Gianmarco heißt er, doch so jemand hat nie im Hotel eingecheckt....

Meine Meinung

Die Geschichte mit der Wunderpille klang sehr viel versprechend und der mysteriöse Verbleib ihres Geliebten ist spannend, auch wenn sich der Leser schon denken kann, was passiert ist und man sich fragt, warum die gute Trinity es einfach nicht einsehen will.

Der Part mit der Schnecke Speedy war anfangs wirklich erquickend, wir verfolgen einen Teil der Geschichte durch Speedys Atmosphäre und lernen einiges über Schnecken. Manchmal wird dieser Teil jedoch ein wenig zu sehr übertrieben. Zum Beispiel spricht Trinity mit der Schnecke und bekommt sogar Antworten oder Zustimmung in welcher Form auch immer. Die Schnecke wird ein wenig zu sehr vermenschlicht und wir werden auch mit solchen Infos nicht verschont, dass sich Speedy unglaublich einsam fühlt, als diese mitbekommt, wie glücklich Trinity mit ihrem Geliebten ist.
Natürlich kann Speedy jedes Gefühl mitbekommen, da sie all die Pheromone reichen kann, die Trinity bei jeder kleinsten Gefühlsregung von sich gibt.
Nein danke, eine kleine Schnecke als Gag gerne, aber eine so große Rolle für dieses Tier ist mir eindeutig zu viel. Manchmal liest es sich eher wie ein Lückenfüller.

Überhaupt scheint der Autor einiges dafür getan zu haben, damit seine Geschichte länger erscheint. Wir haben einen sehr großen Zeilenabstand, bei einem normal großen wären mit Sicherheit an die 50 Seiten weniger herausgekommen. Dies vereinfacht vielleicht ein wenig das Leben, man muss aber umso mehr im Kindle blättern, weil manchmal nur wenige Sätze auf einer Seite stehen. Ändert man die Zeilenabstände haben wir immer noch sehr große Absätze, doch wir haben schon deutlich mehr Text auf der Seite.

Der Schreibstil an sich ist meist kurzweilig und lässt sich gut lesen, leider wiederholen sich gewisse Konstellationen und Worte auffällig oft, was natürlich aber auch an der Übersetzung liegen kann.
Wir haben hier meiner Meinung nach einen Schriftsteller mit Talent, der jedoch noch ein wenig an seinen Formulierungen arbeiten muss (sollte dies nicht die Schuld des Übersetzers sein).

Was mich persönlich etwas gestört hat, ist Trinity. Vor der Pille hat sie zwar ein ungemütliches, aber nach außen hin normal scheinendes Leben geführt. Nachdem sie die Pille jedoch genommen hat und die Wirkung nachließ, musste sie sich überwinden nur das Zimmer zu verlassen um sich auf dem Flur am Automaten etwas zu trinken zu kaufen. Wirkt auf mich schwer nachvollziehbar.

Und auch sonst gibt es einige Unstimmigkeiten was ihren Charakter angeht. So beschreibt sie eine Szene, in der sie in ihrer Jugend ein Praktikum in Frankreich machte. Wirkt nicht sehr wahrscheinlich bei einem Menschen, der eine so große Angststörung hat, die nicht durch ein Trauma sondern durch ihre Erziehung entstand.

Und auch die Sache mit dem ominösen Fremden. Dem Leser ist sehr schnell bewusst, wie sich die Sache verhält, doch die sehr intelligente Trinity versteht es einfach nicht, obwohl sie schon vorher ein ungutes Gefühl hatte, will sogar Nachforschungen anstellen, obwohl die Sache glasklar ist. Auch wenn Liebe blind machen kann, so setz sie nicht komplett das logische Denken außer Kraft.

Fazit

Dieser Roman ist eher schwach, die Idee an sich ist genial, die Umsetzung eher schwach. Zu viele Dinge sind unschlüssig und nicht nachvollziehbar, zu viele Übertreibungen schwächen die Geschichte ab.
Ich bin auf den zweiten Teil gespannt, schließlich entwickeln sich Autoren.

 

P.S Die Rezi für den zweiten Band werde ich noch anfügen.

Kommentare

Screnny kommentierte am 16. Juli 2014 um 22:39

Leider kann ich die Rezi nicht mehr bearbeiten, daher kommt der zweite Band als Kommentar :-)

Inhalt

Der zweite Band beginnt mir der Zusammenfassung des ersten Bandes, also werde ich genauso beginnen.
Trinity Silverman ist eine junge, intelligente und sehr attraktive Frau, die jedoch ein großes Handicap besitzt. Angststörungen machen ihr das Leben schwer. Schon seit ihrer Kindheit war nichts gut genug was sie tat und enttäuschte ihre Mutter. So entwickelte sich ihre Angst.
Sie ist eigentlich gut in ihrem Job, doch wenn sie das Programm vorstellen soll, das sie entwickelt hat, wird ihr übel und sie wirkt eingeschüchtert. Es ist frustrierend. Und so beschließt sie in dem Hotel in Las Vegas, in dem sie für eine Vortragsreihe untergebracht wurde so richtig einen zu trinken. An der Bar entdeckt sie ein Getränk für sich, das heruntergeht wie Fruchtsaft und genau dort trifft sie auf Paul Davenport.
Paul ist Chemiker und hat eine Pille entwickelt, die Angststörungen für eine Dauer von 24 Stunden komplett kuriert. Trinity erhält 7 Pillen und probiert es sofort aus, sie wirken, der Vortrag wird zum Klacks und dann lernt sie auch noch Gianmarco kennen, den süßen, leicht schüchtern wirkenden Italiener.
Doch langsam schleichen sich zweifel ein, gibt es Gian wirklich, oder war das nur eine Nebenwirkung der Pille in Kombination mit Alkohol. Niemand hat sie mit dem gutaussehenden Mann gesehen und der Barkeeper schwört darauf, dass sie zweimal mit dem selben Mann gesehen wurde, das heißt zweimal mit Paul Davenport. Hat sie mit dem schmierigen Chemiker geschlafen, und sich unter Einfluss der Pillen ein Trugbild geschaffen?
In den Hotelunterlagen ist der Italiener nicht zu finden und er ist nun auch verschwunden. Zurück bleibt nur ein Liebesbrief, in dem Trinity eine Botschaft vermutet.
Und dann vertauscht Christina, die Hotelangestellte, mit der sich Trinity angefreundet hat die Pille gegen eine Aspirin und da dies den selben Effekt hat, Trinity keine Angstzustände bekommt, vermuten sie, dass die Pillen ohne Wirkstoff sind.
Trinity ist nun wieder überzeugt, das Gian existiert, will ihm nachspüren, doch dann erhält sie einen Anruf von Paul, der sie aus dem Gleichgewicht bringt.

Trinity hat übrigens ein außergewöhnliches Haustier, ihre Schnecke Speedy.

Meine Meinung

Was im ersten Band begann, wird hier fortgeführt, eine Aneinanderreihung von Übertreibungen, ganz abwegigen Situationen und eine Schnecke, die ein wenig zu sehr vermenschlicht wird.
Wobei sich die Präsenz der Schnecke anfangs etwas geringer hielt, was ich persönlich als sehr positiv empfand. Doch dann hat der Autor den Vogel abgeschossen. Speedy erzählt und eine Fabel, die er in der Schneckenschule gelernt hat. An dieser Stelle konnte ich nur noch den Kopf schütteln.
Es gibt Bücher aus der Sicht von Tieren, die man sehr gut lesen kann. In einem Thriller, in dem es jedoch um Menschen geht, finde ich dies jedoch nicht so gut passend. Und als ich dann noch von der Schneckenschule las und von den Freunden der Schnecke, von denen sie schon zu lange nichts mehr gehört hatte, war es aus.
Ich wollte das Buch als absoluten Mist ansehen und dann auf den letzten Seiten kam dann doch noch eine Wendung, die dem Ganzen wieder ein wenig Würze verlieh und meine Neugier weckte.

Überhaupt versteht der Autor es einen in die Irre zu führen. Am Anfang des ersten Bandes war ich fest davon überzeugt, dass es Gianmarco nicht geben würde, jetzt bin ich jedoch nicht mehr ganz so sicher.
Wir wissen eigentlich nur, dass irgendetwas mit Trinity passiert, was genau es ist, können wir zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Wir wissen allerdings, das ihre geistige Gesundheit ganz schön gefährdet ist.

Die Idee des Buches an sich finde ich eigentlich ziemlich genial und daher reizte es mich auch sie zu lesen. Doch der Autor zieht alles ein wenig zu sehr in die Länge, benutzt Füllmaterial und gibt Speedy eine viel zu große Rolle.
Natürlich ist es witzig eine Frau zu sehen, die eine Schnecke als Haustier hat, doch der Charakter und die Intelligenz die Speedy zugesprochen werden sind doch ein wenig zu sehr bei den Haaren herbeigezogen. Die ist ein Gag, der außer Kontrolle geraten ist und mich persönlich nur noch nervt.

Auch in Trinitys Vorgeschichten tun sich einige Widersprüchlichkeiten auf, die weitere Brüche verursachen. Die fiel mir im ersten Band schon auf und auch im zweiten passiert dies wieder.

Die Spannung in diesem Band konzentriert sich einzig und allein auf das Ende, davor gibt es nur eher langatmiges Geplänkel und Trinitys fanatische Suche nach ihrem verlorenen Geliebten, die sie auf abstruse Wege bringt. Dem Liebesbrief wird ein Zitat vorangestellt, der von einer Schriftstellerin stammt, die eine Beziehung zu Nietzsche hatte, dies führt uns auf einen Exkurs zu ihrer gemeinsamen Zeit und durch diese Begegnung in der Vergangenheit meint Trinity Gians Aufenthaltsort bestimmen zu können. Ganz schon abwegig und für mich nicht überzeugend.

Das Ende hat es wie schon gesagt in sich und überrascht durch seine Wendung, auch wenn hier die Übertreibungen nicht fernbleiben, so macht es doch Interesse den nächsten Band zu lesen.
Ich hasse es eine Reihe nicht abzuschließen und so werde ich mir wohl den dritten Band auch noch besorgen, wahrscheinlich werde ich enttäuscht werden, doch für einen Preis von 0,99 Euro ist dies nicht ganz so bitter.

 

 

Fazit

 

 

Eine nicht sehr überzeugende Geschichte mit jedoch sehr spannenden Ende, das eine überraschende Wendung bringt und tatsächlich Neugier auf den nächsten Band weckt.