Rezension

Spinnenfeuer

Spinnenfeuer - Jennifer Estep

Spinnenfeuer
von Jennifer Estep

Bewertet mit 5 Sternen

Spinnenfeuer ist Band 6 der Elemental Assassin Reihe. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern erscheint es im neuen Gewand, aus Schwarz wird Weiß. Den mit Band 6 startet die Reihe in die 2. Staffel. Ding Dong die böse Hexe ist tot und nun warten neue Abenteuer auf Gin. Da die Reihe zu meinen Lieblingen zählt, habe ich mich sehr auf diesen Band gefreut.

Ach, die Ironie des Schicksal. Sie hatte es hoffentlich mal wieder auf mich abgesehen. Seite 74

Die Aufmachung hat sich verändert, was zuerst ein kleiner Schock für mich war. An sich finde ich das neue Design völlig in Ordnung. Der Buchrücken passt auch zu seinen Vorgängern, aber das Buch ist etwas kleiner als die anderen und somit nicht bündig im Regal. Auf dem Cover sieht man Gins Spinnenrune, diese findet man auch wie gewohnt bei jedem neuen Kapitel.
Gin braucht Urlaub. Nachdem Mab Geschichte ist, sorgt das Machtvakuum dafür, dass so einige Kriminelle die Spinne gerne tot sehen würden. Gin ist es leid die Kerle zu erledigen und entschließt sich einmal Urlaub zu machen. Es soll nach Blue Mars, einen beschaulichen Strandort gehen, an dem Bria aufgewachsene ist. Doch Brias Freundin Callie steckt in der Klemme, ein mächtiger Vampir hat es auf ihr Restaurant abgesehen und ihm sind alle Mittel recht um es zu bekommen. Dies kann Gin natürlich nicht zu lassen.

Alle anderen sind nur unschuldige Zuschauer. Ich würde mich eher als Cheeleader einordnen, warf Finn hilfsbereit ein. Seite 157

Nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte, war es ein bisschen wie alte Freunde treffen. Mittlerweile kennt man die Charaktere schon so gut, dass man sie sich alle bildlich vorstellen kann. Die Nebencharaktere sind alles andere als blass, sondern toll beschrieben. Zusammen ergeben sie eine bunte und spezielle Gruppe und sind Gins Familie. Besonders Owen Grayson glänzt als Gins Freund in diesem Band, sagt er doch immer genau das Richtige. Lange habe ich auf das Wiedersehen mit Detective Donovan Caine gehofft und nun taucht er endlich wieder auf, ich mochte seinen Charakter und seinen inneren Konflikt. Rechtschaffener Polizist und begehrt eine Auftragskillerin. Doch Gin hat sich verändert und ist reifer geworden, was man sehr deutlich gegen Ende merkt. Sie ist eine sehr starke Protagonistin und zählt durch ihre taffe und sympathische Art zu meinen Lieblingsbuchcharakteren.

Der Plot ist vom Aufbau her ähnlich wie in den Vorgänger Romanen. Eine unschuldige Person gerät in Schwierigkeiten und Gin hilft ihr. Natürlich läuft nicht alles glatt und es gibt einige prekäre Situationen, welche die Spannung nach oben treiben. Es fließt auch wieder viel Blut und die Action Szenen kommen nicht zu kurz. Wieso ich aber an den Seiten hing, lag eher an dem entstehenden Konflikt zwischen Detective Donovan Caine, Gins Ex-Liebhaber und Gins Freund Owen Grayson. Ich empfand es als extrem spannend, diese aufeinandertreffen zu begleiten. Emotional war ich völlig eingenommen, habe beim Lesen die Luft angehalten, die Augen verdreht und laut geseufzt.

..unsere Blicke saugten sich aneinander fest - goldene und graue Augen, die miteinander verschmolzen. Seite 72

Jennifer Estep hat es mit ihrem Schreibstil geschafft, mir die Charaktere so nahe zu bringen, dass ich ihr Schicksal mit so viel Interesse und Emotionen verfolge, als wäre es die Geschichte einer Freundin. Durch ihre lebhafte Sprache war ich völlig eingenommen von der Handlung. Die Beschreibungen sorgten dafür, dass ich mir alles genau Vorstellen konnte und die ganze Zeit ein Kopfkino entstand. Langweilige kam beim Lesen keine auf, nur etwas Trauer am Ende, weil es nun wieder heißt, warten.

Fazit:
Action und Emotionen, dazu jede Menge Spannung und ein tolles Kopfkino mit prickelnden und humorvollen Szenen. Gin ist und bleibt eine starke und sympathische Protagonistin. Besonders das aufeinander treffen zwischen Gold, Violett und Grau hat mir gefallen.