Rezension

Sprachen lernen mit Spaß und Spannung

Millioner w podwale
von D. M. Busek Anna Shibarova Alexander Feldberg

Bewertet mit 5 Sternen

Mit den Lernkrimis und -comics aus dem Circon Verlag gelingt es im Unterricht oder im Selbststudium mit Spaß und Spannung Sprachen zu lernen. Jetzt findet sich im Verlagsprogramm auch etwas für alle Russischlerner, was wirklich klasse ist, da es gerade bei den weniger populären Fremdsprachen (im Gegensatz zu Englisch, Französisch, Spanisch …) manchmal schwierig ist, unterhaltsames und dabei didaktisch sinnvolles Material zu finden.

„Millioner w podwale“ enthält drei spannende russische Kurzkrimis mit jeweils dazu passenden Übungen zu Wortschatz, Grammatik und Textverständnis. Die Texte umfassen etwa 25-30 Seiten und sind in kurze Kapitel eingeteilt, sodass auch Anfänger auf dem Niveau A1-A2 nicht von der Länge der Lektüre abgeschreckt oder überfordert werden. Das ist auch für den schulischen Unterricht praktisch, da so immer eine gut zu bewältigende Textmenge bearbeitet werden kann. Es sollte aber noch erwähnt werden, dass man Russisch bereits (auf Niveau A1-A2) beherrschen sollte, um mit den Krimis weiter zu lernen, da keine Grammatikerklärungen gegeben werden (bis auf ein paar knappe Infokästen zu besonderen sprachlichen Phänomenen).

Die Übungen sind in die Kapitel eingeschoben, sodass auch durch sie die Krimis in kleinere Einheiten eingeteilt werden. Für einige mag das vielleicht den Lesefluss unterbrechen, aber ich finde das an der Stelle gelungen, wo in den Übungen die Handlung der Geschichte etwas weitergeführt wird. Das gelingt aber bei bestimmten Übungen z.B. beim Suchen von Antonymen oder dem Zuordnen von Wortpaaren nicht immer. Generell sind die Übungen, die in ihrem Anspruch variieren, aber unterhaltsam und abwechslungsreich, wodurch das Sprachen lernen wie nebenbei gelingt. Der Schwierigkeitsgrad ist angemessen und entspricht meiner Meinung nach dem ausgewiesenen Niveau A1. Da hinten im Buch die Lösungen zu allen Aufgaben wie zum Abschlusstest enthalten sind, können die Kurzkrimis gut zum Selbststudium genutzt werden.

Die Krimis selbst sind spannend und verwenden eine authentische russische Sprache, da sie von Muttersprachlern verfasst wurden. Zusätzliche kurze deutsche Infokästen am Rande der Texte vermitteln den Lernern einen etwas tieferen Einblick in die russische Kultur und Sprache. Sehr gut finde ich die Vokabelangaben auf der jeweiligen Seite, weil dadurch lästiges Nachschlagen unbekannter Wörter entfällt. Ein besonderes Plus ist wie immer bei den Sprachlernmaterialien des Circon Verlags, dass man alle Vokabeln mit dem Programm phase6 lernen kann. Auch das Glossar am Ende des Buches hilft beim systematischen Wiederholen der Wörter.

Das Layout gefällt mir überwiegend sehr gut, da es übersichtlich ist und die Schrift groß genug ist (das finde ich gerade bei den kyrillischen Buchstaben wichtig). Allerdings hätte ich mir ein paar Illustrationen gewünscht, die die Arbeit mit dem Buch noch etwas unterhaltsamer machen und das Textverständnis durch passende Visualisierungen erleichtern. Das ist aber auch mein einziger wirklicher Kritikpunkt.

Zuletzt sei noch erwähnt, dass es zum ersten Lernkrimi „Peterburgskij detektiw“ im Verlagsprogramm ein Hörbuch gibt, sodass sich auch das Hörverstehen schulen lässt. Eine sinnvolle und empfehlenswerte Ergänzung für jeden, der seine russische Sprachkompetenz erweitern will!

Zusammenfassend halte ich die Lernkrimis für eine motivierende Art, Sprachen zu lernen, bei der sogar „Sprachmuffel“ animiert werden, zu „Sprachdetektiven“ zu werden und bei der spannenden Lektüre sowie der Bearbeitung der abwechslungsreichen Übungen quasi nebenbei ihre Sprachkompetenz erweitern.