Rezension

"Spritziger" Krimi zur Weihnachtszeit

Engeltod in Pilsum. Ostfrieslandkrimi -

Engeltod in Pilsum. Ostfrieslandkrimi
von Rolf Uliczka

Bewertet mit 5 Sternen

Darum geht es:

Dezember in Ostfriesland. Kriminalkommissarin Femke Peters will mit ihrer zwölfjährigen Tochter Eske einen wunderschönen Tag am Pilsumer Leuchtturm ausklingen lassen. Die beiden wollen den Sonnenuntergang genießen und dabei Femkes Mann und Eskes Vater gedenken, der vor zwei Jahren im Dienst ums Leben kam. Anschließend fahren die beiden nach Greetsiel um die Ankunft vom Hl. Nikolaus mitzuerleben. Doch kaum wieder zuhause angekommen, klingelt auch schon Femkes Telefon. Es wurde eine Tote gefunden. Am Leuchtturm in Pilsum. Doch wie kann das denn sein? Wo kam die denn plötzlich her? War doch Femke keine zwei Stunden vorher noch dort!
Die Tote sitzt in einem weit abseits und einsam geparkten Auto. So wie es aussieht, hat sie sich den „goldenen Schuss“ gesetzt. Aber irgendetwas kommt Femke seltsam vor. Ist das doch schon die dritte Tote, die an einer Überdosis gestorben ist. Femke beginnt zu ermitteln. Und schon bald kristallisiert sich ein Tatverdächtiger heraus. Der Ex-Freund der Toten. Als dieser auch noch den Beamten sehr kurz angebunden die Tür vor der Nase zuschlägt und nach Kuba „flüchtet“ scheint der Täter schon ausgemacht. Doch was haben der Vater der Toten, ein Bodybuilder, die Freundin der Toten und die Therapeutin mit dem Fall zu tun?
Werden die Kommissare den Ex-Freund verhaften können? Ist er der Täter?

Meine Meinung:
Wieder ein sehr spannender Fall ohne viel Blutvergießen für Femke Peters und ihre Kollegen. „Engelstod in Pilsum“ ist der 3. Fall für sympathische Kommissarin. Man kann dieses Buch aber bedenkenlos auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus dem Vorgängerbänden sind hier nicht erforderlich.

Rolf Uliczka versteht es wieder mal sehr geschickt, den Leser immer wieder auf die falsche Fährte zu locken. Man wird in diesem Krimi immer und immer wieder zum mitraten animiert. Jedesmal wenn man denkt „Jetzt weiß ich, wer es war“ … Schittepiepen! Wieder daneben. Es macht einfach unglaublich viel Spaß, diesen Krimi zu lesen.

Was mir (auch in diesem Buch) wieder sehr gefallen hat, waren die immer mal wieder am Rande erwähnten ostfriesischen Traditionen sowie die ab und zu eingeworfenen (aber sehr kurzen) Sätze auf plattdeutsch. Das hat die Geschichte so richtig authentisch gemacht. Die Sätze waren aber so gehalten, dass man sie ohne irgendwelche Probleme versteht, auch wenn man nicht des Plattdeutschen mächtig ist.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt schnell voran. Insgesamt ist das Buch in 13 Kapitel unterteilt. So kann man sehr gut in einem aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

 

Mein Fazit:
Wer bei einem spannenden Krimi auf Brutalität und Blutvergießen verzichten kann, dafür Lokalkolorit und „typisch ostfriesisch“ zu schätzen weiß, der ist hier genau an der richtigen Adresse. Was soll ich anderes sagen als: Meine absolute Leseempfehlung mit mehr als verdienten 5 Sternen.