Rezension

St. Peter-Ording und die Liebe gehören anscheinend zusammen

Das kleine Hotel am Strand -

Das kleine Hotel am Strand
von Nadine Feger

St. Peter-Ording und die Liebe gehören anscheinend zusammen

Bei dieser Geschichte, die in St. Peter-Ording an der Nordsee spielt, gibt es gleich drei Protagonistinnen, Isa, Anni und Christine sowie die männlichen Gegenparts Alex, Karl und Nick. Klingt leicht verwirrend, ist es aber eigentlich nicht, denn jede der Frauen steht sinnbildlich für eine Generation.

Isa wusste, dass sie adoptiert ist, doch erst im Erwachsenenalter erfährt sie, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Das einzige von ihr, dass sie weiß, ist, dass sie mal in St. Peter-Ording gelebt haben soll. Extrem enttäuscht von ihren Adoptiveltern packt sie spontan ihre Koffer und fährt in den Kurort an die Nordsee, um Nachforschungen anzustellen. Durch Zufall landet sie bei Anni, die Isa ein Zimmer gibt, obwohl ihr Hotel seit dem Tod ihres Mannes geschlossen ist. Auch Christine, die aus ihrer Ehe geflüchtet ist und ebenfalls an Annis Tür klingelt, bekommt ein Zimmer.

Die drei Frauen verstehen sich trotz großer Altersunterschiede sehr gut und schnell entsteht die Idee, gemeinsam das Hotel wieder zu eröffnen. Jede hat ihre Qualitäten und berufliche Qualifikationen, so dass es wirklich realistisch erscheint. Aber auch bei jeder der drei Frauen klopft die Liebe an die Tür. Dennoch bleibt Isas Suche nach Ihrer Schwester im Vordergrund und die gestaltet sich wirklich sehr spannend.

Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht der drei Frauen geschrieben. Der Schreibstil gefällt mir sehr, auch wenn ich beim Perspektivenwechsel anfangs Probleme hatte, im Kopf umzuschalten. Aber ich habe mir angewöhnt, beim Namen über dem Abschnitt kurz innezuhalten, um mich auf den Charakter einzustimmen. So ging es besser.

Ich mochte auf Anhieb alle Charaktere, denn jede der Frauen ist auf ihre Weise sehr liebenswert. Auch wenn die Geschichte selbst etwas vorhersehbar war, wie es Liebesgeschichten ja oft sind, hatte ich viel Spaß und konnte absolut in die Protagonisten eintauchen.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die wundervollen Landschaftsbeschreibungen. Daher konnte ich mir vieles sehr gut vorstellen und habe mich sofort wohlgefühlt. Ein Besuch der Nordsee ist wieder etwas höhergerückt auf meiner Wunschliste.

Die Geschichte hat mir wirklich sehr gut gefallen. Auch die Emotionen wie z.B. Isas Enttäuschung und Wut darüber, dass man ihr ihre Schwester vorenthalten hat, kam sehr gut rüber. Ich habe mit ihr gelitten und gehofft. Es ist ein sehr gut geschriebener Wohlfühlroman, den ich jedem nur empfehlen kann, der sich in diesem Genre wohlfühlt. Für mich ist er 5 von 5 Sternen wert.