Rezension

Stark

So kalt die Asche -

So kalt die Asche
von Elaine Viets

Bewertet mit 4 Sternen

Ein neuer Fall für die Mordermittlerin Angela Richman in dem bekannten Umfeld überaus reicher, weißer, arroganter und rassistischer Weißer, die sich sowohl von der zwar weißen, aber arbeitenden und armen benachbarten, als auch von der eingebürgerten oder vor Ort geborenen, aber mit mexikanischem Migrationshintergrund behafteten Bevölkerung abgrenzen. Mehrere Brandstiftungen und ein bei einem Brand umgekommenes Mitglied dieser "Gutmenschen" lösen geradezu eine Hexenjagd auf eine Familie mit eben einem solchen mexikanischen Migrationshintergrund aus. Die Meinungen vorgefertigt, die Beweisermittlung mehr als schlampig, von den Medien vorverurteilt: Da steht es schlecht um die Angeklagte. Wer sich auf deren Seite stellen möchte, wird gleich mit in Sippenhaft genommen. Entsprechend schleppend und mühselig geht es dabei zu, mögliche Entlastungsbeweise und -zeugen zu suchen und vor allem zu finden - muss ja alles im Geheimen geschehen. Man ist als Leser stark erschüttert von dem Hass, der Ablehnung, den Vorurteilen, dem Rassismus, der von der reichen "Oberschicht" anderen entgegenschlägt, die nicht wie Menschen, sondern wie Gegenstände behandelt werden. Denn, so ist zu vermuten, dies geschieht nicht nur in diesem Roman, sondern ist Realität - dort vor Ort. Bis zum furiosen Ende und der Aufdeckung der wahren Hintergründe, Umstände und der Täter ein zügig, flüssig, spannend geschriebener Roman.  Die Charaktere so dargestellt, dass man entweder für sie Sympathien empfindet oder sie komplett ablehnt.