Starke Protagonistin vor solidem Setting
Bewertet mit 4 Sternen
Worum geht’s?
Nach dem Tod ihres Bruders stehen Clara und ihre Schwester Evelyn vor großen Problemen, denn jung und unverheiratet zu sein ist um 1811 ein Ding der Unmöglichkeit. Da eine Pflichtheirat für Clara nicht in Frage kommt, sucht sie sich lieber eine Anstellung – und stolpert dabei nicht nur mitten hinein in ein Geflecht aus Intrigen, sondern auch über einen geheimnisvollen Fremden, der sie aus irgendeinem Grund unglaublich fasziniert.
Meine Meinung
Ich liebe die Zeit des Regency und freue mich immer über Neuentdeckungen in diesem Genre. Dementsprechend wenig überraschend ist es also, dass ich auch an diesem Buch nicht einfach vorbeigehen konnte.
Das Setting hat mir hier wirklich gut gefallen, da der Handlungsbogen trotz der ein oder anderen genrebedingten Vorhersehbarkeit trotzdem einige kleine Überraschungen bereitgehalten hat. Die ein oder andere Wendung hätte dabei vielleicht etwas weniger konstruiert sein dürfen, aufgrund der recht geringen Länge ist das beim Lesen aber noch zu verschmerzen.
Gut gefallen hat mir dann insbesondere Protagonistin Clara, die trotz großer Herausforderung ihren Prinzipien treu geblieben ist und dabei auch noch sehr sympathisch auf mich gewirkt hat. Für die beschriebene Zeit ist sie definitiv ein ungewöhnlicher Charakter, und auch wenn ich grundsätzlich immer ein Fan von noch mehr Charaktertiefe bin, hat sie mir beim Lesen doch schon recht gut gefallen. Auch die auftretenden Nebenfiguren fand ich hier tatsächlich sehr interessant gemacht, was ich insbesondere vor dem Hintergrund der recht geringen Länge des Buches durchaus lobenswert finde.
Fazit
Wer solide Regency-Romantik mit einer tollen Protagonistin sucht, der wird hier fündig. Natürlich kommt nicht jede Wendung überraschend, aber auch ohne kleine Schockmomente hat mich dieses Buch beim Lesen für einige Zeit in eine andere Welt entführen und dabei ziemlich gut unterhalten können.
Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.