Rezension

Starke Schilderung einer Aufarbeitung - Wibke Bruhns und die Folgen des 20. Juli 1944

Meines Vaters Land - Wibke Bruhns

Meines Vaters Land
von Wibke Bruhns

Bewertet mit 5 Sternen

Als sie Einzelheiten über das Leben ihres Vaters und die Umstände, welche zu seinem Tod führten, erfuhr (er wurde am 15. August 1944 als Mitwisser des Attentats vom 20. Juli 1944 zum Tode verurteilt und am 26. August 1944 hingerichtet), durchlebte die als ZDF-Nachrichtensprecherin und Journalistin bekannt gewordene Autorin Wibke Bruhns ein Wechselbad der Gefühle. Sie versuchte daraufhin anhand von Briefen, Filmdokumenten und Fotografien, ihren Vater richtig zu sehen. Für das, wofür er hingerichtet wurde, nannten manche ihn einen Helden, andere einen Verräter. Für sie war er stets ein "Verräter" gewesen, weil er sie (Jahrgang 1938) verlassen hatte. Lange Zeit hatte sie die Erinnerung an ihn daher erfolgreich verdrängt, was ihr jedoch jetzt nicht mehr möglich war. An ihrem Suchen, Finden und Aufarbeiten lässt Frau Bruhns ihre Leser durch dieses Buch teilhaben, das aufgrund der Thematik nicht einfach zu lesen, aber m. E. sehr empfehlenswert ist.