Rezension

Starker Debütroman

Hund, Wolf, Schakal -

Hund, Wolf, Schakal
von Behzad Karim Khani

Aufgrund der aktuellen politischen Situation im Iran ist dieses Buch leider (wieder) aktuell. Ich habe es im Rahmen eines Lesekreises gelesen und bin froh darüber, denn wahrscheinlich wäre es sonst an mir vorbei gegangen.

Es geht in diesem Buch hauptsächlich um den Jungen Saam, der nach der Ermordung seiner Mutter im Iran mit seinem Vater und dem jüngeren Bruder Nima nach Deutschland flieht. In Berlin-Neukölln finden sie ein neues Zuhause, wobei man nicht den Eindruck hat, dass es wirklich ein Zuhause ist. Während der Vater sich anpasst und versucht, seine Familie als Taxifahrer durchzubringen, gerät Saam bald in schlechte Kreise. Sein Leben gerät in eine Abwärtsspirale aus Drogen und Gewalt und führt ihn schließlich sogar ins Gefängnis. Nima stürzt nicht ganz so tief ab, aber auch in seinem Leben geht einiges schief....

Mir hat der Schreibstil des Autors sehr gut gefallen. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, schreibt ungeschönt und deutlich und versteht es, Saams Situation sehr realistisch zu schildern. Das hat mich als Leser sehr oft betroffen gemacht. Das Ende des Buches ging mir dann leider zu schnell, hier ist viel Atmosphäre verlorengegangen. Das fand ich sehr schade.

Dennoch empfehle ich dieses Buch weiter, denn es ist ein toller Debütroman, der Aufmerksamkeit verdient und den ich sehr gerne gelesen habe.