Rezension

Starker Politthriller

Feuertaufe - Markus Stromiedel

Feuertaufe
von Markus Stromiedel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Innenminister Horst Weyland verfolgt seine eigene Agenda gegenüber der Bundeskanzlerin, er will unbedingt eine starke Anti-Terroreinheit aufbauen. Dass es dabei zu Kollateralschäden kommt, das nimmt er hin oder will es nicht wissen.

Als bei einem Brandanschlag elf Menschen sterben und nur ein kleiner Junge überlebt, möchte er den Verdacht auf "Terroristen" lenken und schiebt Kommissar Paul Selig in die Position des Chefermittlers. Selig und seine Kollegin Maria finden seltsame Spuren, die nicht so recht zu der Vorgabe passen wollen und geraten selbst in das Visier einer unerkannten Einheit, die alles überwacht und aus dem Hintergrund heraus operiert. Menschenleben zählen da nicht.

Das Buch ist sehr spannend bis zuletzt und man kann es kaum aus der Hand legen. Die Personen sind in ihrer Gebrochenheit glaubwürdig, Stromiedel vermeidet weitgehend ein Schwarzweißbild. 

Leider sind ihm ein paar kleine Schnitzer unterlaufen. Der Berliner Großflughafen wurde erst 2020 eingeweiht, er hatte wohl Hoffnung, dass das eher passiert. Und einen Alterspräsidenten hat der Bundestag nur am Tag der konstituierenden Sitzung, dann ist der/die älteste Abgeordnete "Alterpräsident/in". Ansonsten gibt es diesen Posten nicht.

Aber das sind Kleinigkeiten im Vergleich zu einem wirklich gelungenen Poltthriller. Den findet man in deutscher Sprache selten.