Rezension

Starker zweiter Band mit überraschenden Wendungen

Die Todeskönigin - Sarah Beth Durst

Die Todeskönigin
von Sarah Beth Durst

Sarah Beth Durst entführt uns in Band 2 wieder nach Renthia und Aratay. Dort erleben wir, wie es Daleina als Königin ergeht und müssen schmerzlich ehrfahren, dass sich nicht alles zum Guten entwickelt hat, denn sie verliert gleich zu Beginn des Romans die Kontrolle über die Naturgeister und unschuldige Menschen sterben. 

Daleina ist, wie bereits in Band 1, ein junger symphathischer Charakter, den man mögen muss. Zwar wirkt sie deutlich gereift, doch ihre bescheidene Ader ist geblieben. In ihrer größten Not ruft sie ihre Meister zusammen und schickt sie auf die Suche nach einer Nachfolgerin. Ein alles andere als leichtes Unterfangen, das mit viel Zeitdruck und Drama einher geht. 

Hier tritt Meister Ven wieder in Erscheinung. Er und der Wolf Bayn sind aus Band 1 liebgewonnene Charaktere, die hier sogar noch eine bald größere Präsenz erhalten wie im voran gegangenen Teil. Ich persönlich fand das großartig, da mir die beiden sehr ans Herz gewachsen war. In diesem Tal Band stellte ich mir sogar das erste mal die Frage, wie alt Meister werden eigentlich ist. Tatsächlich habe ich mir in Band 1 darüber kaum Gedanken gemacht und ihn älter eingeschätzt als er hier in Band 2 dargestellt ist. 

Auch in diesem Band folgt Meister Ven wieder seiner Intuition und wählt nicht irgendeine Kandidaten aus. Nein, er macht sich in den Außenbezirken Aratays auf die Suche nach einem Mädchen oder einer jungen Frau mit Potenzial, die seinerzeit durch das Raster gerutscht ist. Dabei stößt er auf Naelin, die eigentlich nur eins will, ein normales harmloses glückliches Leben leben. 

Naelin ist aber keine junge Frau mehr, die man noch Formen kann, sondern eine erwachsene Frau mit zwei kleinen Kindern. Zwar hat sie ein wirklich großes Potenzial Geister zu kontrollieren, aber sie möchte ihre Fähigkeiten nicht nutzen, weil sie Angst um ihre Kinder hat. Naelin war mir trotz allem relativ schnell sympathisch. Da ich selber zwei Kinder habe, konnte ich ihre Angst gut nachvollziehen. 

Zwar wiederholte sich im Laufe der Geschichte immer wieder der Aspekt, dass Naelin das Risiko Thronanwärterin zu werden, nicht eingehen möchte aufgrund ihrer Kinder, dennoch empfand ich das jetzt nicht als gravierend störend. 

Die Geschichte ließ sich wieder mal sehr flüssig lesen und zog einen von Anfang an in den Bann. Sarah Beth Durst ist etwas gelungen, was viele mit Band 2 einer Triologie nicht schaffen. Band 2 steht dem ersten Teil der Reihe „Die Königinnen von Renthia“ in nichts nach. Die Geschichte war von Anfang bis Ende fesselnd und konnte mich teilweise sogar in die Irre führen, bzw kam ich der Lösung erst recht spät nahe. 

Mir gefiel dass die Romantik zwar einen Platz in der Geschichte hatte, aber eben kein Hauptfaktor war. So blieb alles im glaubwürdigen Rahmen und ergänzte den Hauptplot um einen schönen Aspekt. 

Das Ende hätte ich niemals so erwartet und es lässt mich in freudiger Erwartung auf den dritten Teil zurück. Insbesondere ein Aspekt hat mich sehr überrascht. Diese Entwicklung macht es für mich noch einmal spannender und hat mich mächtig ins Grübeln gebracht. 

 

Fazit

Eins meiner absoluten Jahreshighlights. Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen. Wer Teil 1 bereits gut fand, sollte sich dieses Buch unbedingt durchlesen. Ich kann es nur empfehlen. Daher gibt es von mir auch volle 5 von 5 Sternen.