Stimmt nachdenklich
Bewertet mit 4 Sternen
in "Zero" kann jeder mithilfe von Datenbrillen, Smartwatches und Smartphones (alles Dinge, die es schon gibt) Daten über sich selbst sammeln und verkaufen, bevor Geheimdienste es ohne ihr Wissen tun. Die Firma "Freemee" kann den Nutzern dann aufgrund dieser Daten eine relativ präzise Zukunftsaussicht stellen und versucht diese durch Lebensratschläge über sogenannte "ActApps" zu verbessern und die Person aufzuwerten. Cyn, eine britische Reporterin des Daily, muss an eigenem Leib Vor- und vorallem Nachteile der neuesten Technik erfahren, als sie sich auf die Jagd nach Zero, ein Internetaktivist, der gegen Datanoligarchen plädiert, begibt.
Marc Elsbergs neues Buch dreht sich um neue Technik, Daten und Überwachung. NUR um Technik, Daten und Überwachung. Klar, der Autor muss natürlich seine technischen Neuheiten, ob ausgedacht oder schon im Einsatz, erklären, teilweise liest es sich aber wie ein Artikel in einem Technikmagazin. Es ist zwar recht einfach und verständlich erklärt, aber es wirkt, als wolle Marc Elsberg dem Leser weniger unterhalten als ihm etwas beizubringen. Dafür wäre ein Sachbuch vielleicht besser gewesen.
Trotzdem schafft er es, Spannung aufzubauen. Vorallem die Verfolgungsjagden, die mithilfe der fast schon totalen Überwachung koordiniert werden, sind sehr spannend und zeigen die positiven Aspekte der Überwachung - oder negativen, je nach dem, auf welcher Seite man steht.
Das Ende finde ich ein wenig zu abrupt. Einige Fragen sind meiner Meinung nach nur unzureichend geklärt worden, manche sogar überhaupt nicht.
Schade, denn insgesamt war "Zero" ein informierendes, aber auch spannendes Buch über die Gefahren der großen Internetfirmen und technischen Neuheiten, an das man gerne noch ein paar Seiten hätte dranhängen können, denn es ist recht schnell gelesen.