Rezension

subtile Spannung

Das perfekte Paar -

Das perfekte Paar
von Sue Watson

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch ist gut gelungen und belohnt den Leser mit einer überraschenden Wendung ganz zum Schluss.
Obwohl es keinerlei große Überraschungs – oder Spannungsmomente gibt, ging mir das Buch ziemlich unter die Haut, denn es spielt mit einem sehr sensiblen Thema. Wie lernt man sich selbst und anderen Menschen zu Vertrauen, wenn man es als Kind nicht gelernt hat, da man keine normale Kindheit erlebt hat.
So geht es Hannah, als sie Alex kennenlernt. Ein Mann ganz nach ihrem Geschmack. Es passt wirklich alles....oder ? Ist er zu perfekt?
Wem soll sie glauben?  Ihrer besten Freundin, Alex, oder sich selber? Ja , auch ich hätte sie zwischendurch ganz tüchtig schütteln wollen, spätestens in der Sekunde ( 8 % des Buches ) ich weiß es gar nicht mehr genau , aber sehr früh zu Beginn, wäre der Typ für mich passè  gewesen, nämlich, als er die Überwachungsapp auf Hannahs Handy installiert hat. Sie lässt sich da sehr viel gefallen, hinterfragt zwar alle Beweggründe, nimmt dann aber fadenscheinigste Begründungen und Erklärungen von Alex  an.
Hier darf man aber nicht vergessen, dass Hannah keine glückliche Kindheit hatte, so fällt die Selbstkritik leicht und eine Trennung schwer ,da sie nichts lieber möchte, als ihre eigene Heimat finden. Mit Herz , Leib und Seele.
Ich fand es meisterlich von der Autorin, wie sie das Buch mit so wenigen Protagonisten spannend hält  und allen eine subtil suspekte Unternote in den Charakter schreibt, sodass auch ich nie wirklich sicher war, wer denn nun den besseren Vertrauens - Riecher hat. Stilistisch einwandfrei und mit einem ganz klaren ruhigen Schreibstil hat die Autorin hier ein Buch geschrieben, dass ausschließlich Alltagshandlungen beschreibt ,trotzdem aber spannend bleibt, da alle Protagonisten irgendwie komisch, nicht vertrauenswürdig oder gar übergriffig sind. Und das Thema Vertrauen können / müssen/ dürfen ist eines der subtilsten und zugleich beängstigsten, die man erlebt.
Fazit: Mir hat dieses Buch gefallen, wobei es ganz klar in die Kategorie Psychothriller gehört, da die Spannung ausschließlich über Vertrauen / Misstrauen aufgebaut wird.