Rezension

Sünde

Sünde - Laird Oliver

Sünde
von Laird Oliver

Bewertet mit 3.5 Sternen

3,5 Sterne

Die Babylonier nannten mich Lilītu. In ihrer antiken Welt der Götter und Schimären hatte ich einen Platz. Doch dann kamen die Anbeter des Einen Gottes. Sie teilten alles in Gut und Böse ... und eine hünenhafte Kriegerin mit geschwungenen Hörnern, ledrigen Flügeln und Ziegenhufen, die auf dem Schlachtfeld mit entblößten Brüsten einen todbringenden Klingentanz aufführte, ließ sich für diese Kuttenträger nur schwer mit dem Begriff 'gut' in Einklang bringen. So wurde ich zu Lilith, der Verführerin der Nacht, Inbegriff der Sünde. Ihr verfluchter Kreuzzug überrannte unsere Bastionen, und wer nicht unter dem Schwert fiel, wurde fortgeschleppt, um in finsteren Verliesen elend zu schmachten. Doch dann öffneten sie die Tür meines Kerkers, zum ersten Mal nach fünfhundert Jahren. Sie brauchten meine Hilfe. Aber ist die Pforte einmal geöffnet... 
Eine letzte Schlacht steht bevor im Heiligen Krieg um die Herrschaft im Himmel und auf der Erde.

‚Sünde‘ von Laird Oliver ist der Auftakt der Fantasy-Reihe um die Daí/Dämonin Lilith und konnte mich durch seinen spannenden Klappentext auf sich aufmerksam machen.
Der Schreibstil des Autors war für mich in den ersten Kapiteln sehr gewöhnungsbedürftig, Sätze werden sehr oft durch ‚…‘ unterbrochen, so dass mein Lesefluss gestört war. Nach einigen Kapiteln wurde dieses Stilmittel jedoch weitaus seltener eingesetzt, was mir gut gefallen hat. Davon abgesehen sind die verwendete Sprache und der Schreibstil sehr flüssig und angenehm zu lesen, passen sich auch einigermaßen den unterschiedlichen Zeiten an, in der die Handlung spielt.
Die Charaktere sind vielschichtig beschrieben und wirken authentisch. Sympathien konnte nicht jeder Charakter in mir erwecken – Lilith, die Protagonistin habe ich jedoch schon auf den ersten Seiten in mein Herz geschlossen.
Die Handlung spielt in unterschiedlichen Zeiten, wie dem alten Babylon und dem heutigen Deutschland, so dass der Leser einen vielfältigen Eindruck von Liliths Leben erhält. Der Spannungsbogen ist in Ordnung und einen Großteil der Handlung über oben. Zwischenzeitlich habe ich das Buch als nicht sonderlich spannend/mitreißend empfunden. Ein relativ großer Bestandteil der Handlung ist auch Erotik, die vor allem in der Beschreibung eine Frage des Geschmacks ist. Einige Szenen waren für die Handlung allerdings überflüssig, wie ich finde – aber auch hier: Geschmackssache. Die Beschreibungen waren für mein Dafürhalten angemessen und nicht ‚drüber‘. 
Insgesamt konnte mich ‚Sünde‘ nicht vollends packen, es gab hier und da einige störende Faktoren.
Ob ich die Fortsetzung lesen werde ist ungewiss.