Rezension

Super enttäuschend!

Infernus - Jo Hogan

Infernus
von Jo Hogan

Aus Angst vor dem abgrundtief Bösen hat sich Marias Mutter bereits, als sie noch ein kleines Kind war das Leben genommen. Ihr einziger Rückhalt seitdem ist ihr Vater, ein Archäologe, der sich der Entschlüsselung von Rätseln und seiner Liebe zu Ägypten verschrieben hat. Auf dem Weg zu einer wichtigen Entdeckung, stirbt er jedoch bei einem vermeintlichen Unfall. Maria glaubt nicht an einen Zufall und beginnt das Rätsel, dass ihr Vater versuchte zu lösen, selbst zu entschlüsseln. Dabei begegnet sie den Geheimnissen ihrer Familie und reist selbst nach Ägypten. Denn das Böse will sich einen Weg in die Welt der Lebenden bahnen und Maria ist die Einzige, die das verhindern kann.

Zuallererst muss ich sagen, dass ich sehr viel von der Geschichte erwartet habe. Ich bin ein großer Fan der ägyptischen Kultur und Mythologie und liebe Bücher in denen es um Rätsel und Geheimnisse geht. Umso enttäuschter war ich, dass die Geschichte mich  so gar nicht mitreißen konnte. Maria ist eine ungewöhnliche Protagonistin, die mit ihrer Phobie vor Bakterien nicht den Eindruck einer starken Persönlichkeit macht. Auf Dauer wirkte sie sogar auf mich ein wenig nervig mit ihrer Angst vor ein wenig Dreck. Als zweiten Protagonisten gibt es Joshua, der quasi als Playboy mit nettem Charakter beschrieben wird und diesen Eindruck auch bis zum Ende des Buches verteidigt. Insgesamt konnte ich mich mit beiden Charakteren nicht so richtig anfreunden, obwohl dies nicht der Grund ist warum ich das Buch nicht mochte.

Die „Rätsel“ die Maria lösen muss, erscheinen sehr plump und einfach, wobei die Frage aufkommt, warum niemand es vorher geschafft hat, sie zu lösen. Viel zu schnell finden die Protagonisten zur Lösung ohne dass die Handlung wirklich Spannung aufbauen kann.

Besonders genervt hat mich jedoch der Versuch so viele sagenumwobene Geschichten wie möglich in die Geschichte einzuflechten, damit alles mystisch wirkt. Ein Wirrwarr aus christlicher, ägyptischer und anderweitiger Mythologie wird zusammen in eine Form gepresst, sodass der Eindruck entstehen soll die größten Geheimnisse der Welt hängen alle zusammen. Neben dem Antichristen, dem Niedergang von Atlantis und den Kriegen der ägyptischen Götter, wird am Ende sogar die Bundeslade auf den Plan gerufen. An der Stelle hat es dann bei mir endgültig aufgehört, auch wenn der Sinn der Geschichte schon weit vorher abhanden gekommen ist.

Eine untragbare, unsinnige Geschichte, die versucht mystisch und rätselhaft zu erscheinen, aber nur eine Ansammlung langweiliger und plumper Rätsel ist. Ich werde die Fortsetzung ganz sicher nicht lesen. Sehr enttäuschend!