Rezension

Super Handlung, wahnsinnig gute Charaktere, aber viele Fehler enthalten...

Schwestern für einen Sommer - Cecilia Lyra

Schwestern für einen Sommer
von Cecilia Lyra

Bewertet mit 4 Sternen

Wie kam ich zu diesem Buch?
Ich habe mir das Buch bei Thalia gekauft um damit bei einer Leserunde mitzumachen.

Cover:
Ich finde das Cover sehr auffällig, mir ist aber der türkise Himmel zu türkis und zu einnehmend... Der Strand und die weite Ferne finde ich toll, das lädt gleich zum Träumen ein. Das Cover passt zum Inhalt, da ich denke, dass es sich hier um den Strand der Hamptons handelt.

Inhalt:
Julie und Cassie sind Halbschwestern mit dem gleichen Vater. Die Kindheit der beiden war aber trotzdem komplett verschieden. Das einzige das sie vereinte war ihre Großmutter Bertie. Durch eine Tragödie vor fast 15 Jahren wurden die beiden Entzweit. Der letzte Wille ihrer Großmutter war es, die beiden wieder zu Vereinen. Durch ihr Testament erwirkt sie, die beiden für einen Sommer in ihrem Haus in den Hamptons zu halten, damit sich die beiden wiederfinden. Können sie die Tragödie von damals hinter sich lassen und wieder zu besten Freundinnen und Vertrauten werden?

Handlung und Thematik:
Ich finde die Idee von der familienorientierten Großmutter, die ihre Enkelinnen wieder vereinen will einfach großartig. Auch die Tragödie die damals stattfand ist einfach grausam und herzzerreißend. Die Thematik des Mannes, der es sogar in zwei Familien nicht schafft, ein guter Vater zu sein, ist sehr prickelnd. Auch Mütter, die tabletten- und drogenabhängig sind, spielen hier eine Rolle. Aber das prickelnste sind die Mütter, die versuchen über ihre Kinder einen Kampf auszutragen. Menschliche Abgründe, die einen nur sauer machen, aber es ist leider eine Tatsache, dass solche Familien existieren. Das Ende war perfekt für dieses Buch.

Charaktere:
Alle Charaktere wurden liebevoll und detailreich beschrieben, ich hatte bei jedem ein anderes Gefühl und andere Gedanken.
Ich fühlte mich gleich von Anfang an sehr mit Julie verbunden. Sie ist kreativ, gutmütig und lebt einfach ihr Leben. Oft verdrängt sie leider die schlechten Seiten ihres Lebens bzw. stellt ihre Bedürfnisse zurück. Sie wirkt am Anfang sehr zurückgezogen. Julies Ehemann Patrick ist ein totaler Arsch (Entschuldigung, aber man kann es nicht anders ausdrücken).
Ihre Schwester Cassie ist das glatte Gegenteil. Sie trägt viel Wut in sich, ist logisch ausgerichtet und analysiert zuerst alle Situationen wie eine Psychologin (die sie ja auch ist). Sie kämpft um das, was ihr zusteht. Leider wirkte sie auf mich am Anfang sehr unsympathisch durch ihre Art, wie sie mit ihrer Schwester (die ihr eigentlich nichts getan hat) umgeht. Auch ihre Beziehung zu Daniel ist (am Anfang) etwas grenzwertig.
Großmutter Nana war ein absoluter Familienmensch. Man merkt auch nach ihrem Tod noch die Verbundenheit und den Familienzusammenhalt den sie geschaffen hat.

Schreibstil:
Die Handlung wird in zwei Perspektiven erzählt, der Perspektive von Cassie, die eher geradlinig ist und die verträumte Julie, die zwischendurch immer Randnotizen und Märchenabsätze enthält. Ich finde die Geschichte von der Autorin super gut umgesetzt, ich hatte mehrere Gefühlsausbrüche durch die handelnden Personen, darunter: Freude, Zorn aber auch Trauer. Auch wenn zwischenzeitlich handlungstechnisch nicht viel passierte, war ich trotzdem total mitgerissen. Das Buch an sich ist einfach geschrieben und gut zu lesen. Leider enthält es einige Grammatikfehler und auch stellenweise Namensverwechslungen, die den Lesefluss stören.

Persönliche Gesamtbewertung:
Ich war die ganze Zeit völlig mitgerissen von dem Buch. Ich habe mich sehr mit Julie verbunden gefühlt und ich war durch die Handlung total mitgerissen. Durch die vielen Fehler wurde der Lesefluss etwas gestört. Sollten diese beseitigt werden, wäre das Buch perfekt! Ich kann das Buch jeden total empfehlen, der über die Fehler hinwegsehen kann.