Rezension

Superspannendes Ende einer tollen Trilogie

Schattenblüte, Die Erwählten - Nora Melling

Schattenblüte, Die Erwählten
von Nora Melling

Bewertet mit 5 Sternen

Meinung:
Die Schattenblüte-Trilogie hat sich bei mir ja im Vergleich zwischen Band 1 und 2 bereits gesteigert. Und ehrlich gesagt hatte ich so meine Zweifel, ob es noch besser werden wird. Aber ehrlich gesagt .... ich wurde nicht enttäuscht. Es war total undurchschaubar und ich war am Ende richtig gehend geflasht was für ein großartiges Ende dieser tollen Reihe ich hier in den Händen halte. Der Schreibstil von Frau Melling ist wie immer ein Genuss. Und hier muss ich ein großes Lob aussprechen, und zwar nicht nur an Nora Melling sondern überhaupt an alle Autoren. Das soll nicht abwertend klingen, aber wenn ich das Bild von Frau Melling sehe, kann ich mir einfach nicht vorstellen dass sie so authentisch schreiben kann, wie sie es allerdings tut. Dafür ein großes Lob von meiner Seite aus. Die Atmosphäre in dem Buch war einfach klasse, auch wenn hier noch relativ gutes Wetter ist und das Buch im Winter spielt, konnte ich praktisch das Knirschen des Schnees hören. Der zweite Teil der Trilogie hat mich ja restlos umgehauen, und durch das tolle Cover musste ich dieses Buch einfach sofort kaufen. Die Handlung beginnt im wesentlichen 2-3 Tage nach dem zweiten Band und fängt erst mal ungewöhnlich an, nämlich mit der Sichtweise von Thursen. Dieses Mal wechseln sich die drei Hauptpersonen mit dem erzählen ab: Luisa, Thursen und Elias. Ich hab die Geschichte ja beim letzten Mal ein wenig mit Twilight verglichen. Wir haben Bella/Luisa, die in den vermeintlich bösen Edward/Thursen verliebt ist, und deren bester Freund der größte Feind ihres festen Freundes ist. Nämlich in diesem Fall Jacob/Elias. Immerhin liebt sie ja beide. Und das sind für mich so die Parallelen, die mich aber keineswegs gestört haben. Was mich aber gestört hat, waren die Shinanim (Halbengel), die aufgrund von Missverständnissen alle Wölfe töten wollen. Das ist diese typische "Wieso hört ihr einander nicht zu?"-Geschichte. Klar, sie wollen ja eigentlich nichts Böses, aber aufgrund dessen sind sie für mich einfach in die Gegner-Rolle gerutscht. Vor allem den Obermotz mochte ich nicht, argh! Die Liebesgeschichte kommt für mich auf keinen Fall zu kurz. Zwar hat sich diese seit Beginn etwas abgekühlt (im Sinne von weniger kitsch), aber wenn ich mich recht entsinne war das für mich auch etwas zu viel damals. Und so wie sie ist, finde ich sie vollkommen in Ordnung. Auch die große Ankündigung von dem Wiedersehen mit Luisas Bruder fand statt, aber das nicht ganz am Schluss wie ich es mir vorgestellt habe. Und das fand ich echt cool, das ist mal was anderes. Nach der Mitte des Buches wusste ich nämlich wirklich nicht mehr, was die Autorin sich da noch einfallen lassen will. Und das hat der Geschichte keinen Abbruch getan, es hat eher die Spannung angeregt, da es so undurchschaubar war. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe ständig mitgefiebert, bei allem was passiert ist. Es fängt ja schon so spannend an! Und eins muss ich sagen: Es werden Leute sterben. Ich mein, klar, es ist die Endschlacht. Aber trotzdem ist es soooooooooooooooooooo traurig. Weil wirklich für mich wichtige Leute gestorben sind, die ich ins Herz geschlossen habe. Das das Ende sowohl großartig, als auch tragisch war, brauch ich wohl keinem erklären, dass ist ja meistens so. Da hab ich richtig gebangt. Aber der Epilog war dafür umso schöner.

Charaktere:

Luisa: Die Hauptperson, die tragische Heldin die in einen Werwolf verwandelt wurde. Ich mag Luisa sehr, ich kann ihre Verhaltensweisen auch meistens wirklich gut nachvollziehen. Für mich ist sie einfach ein tolles Mädchen, dass nicht nur an sich selbst, sondern auch an alle anderen denkt. Ich weiß gar nicht groß wie ich sie beschreiben soll, ich mag sie einfach total. Ich hab an ihr nichts auszusetzen, ich mag sie einfach und für mich ist sie ein rundum tolles Mädchen. Wenn man das mit Band eins vergleicht, dann war das ja nicht immer so. Da war sie mir viel zu depressiv, weswegen ich ihre Entwicklung so toll finde.

Thrusen: Ich bin ja nicht so der Edward-Fan. Eher Team Jacob. Aber Thursen ist kein Edward und erst recht kein Jacob. Immerhin kann er sich ja nicht mehr verwandeln. Aber Thursen gefiel mir ebenfalls sehr gut, er ist nicht in so eine typische Schublade zu stecken, wie die anderen männlichen Protagonisten. Er ist kein Weichei und auch kein Macho, aber dieser perfekte Typ ist er auch nicht. Er hat schon so seine Ecken, aber die sind vollkommen okay. Was mir gefiel, war dass Thursen hier wieder die Rolle des Leitwolfs übernahm. Er hat Verantwortung übernommen, die eigentlich nicht seine war. Das fand ich einfach nur super cool. Für mich passt er einfach super zu Luisa und zur Geschichte sowieso. Sympathie ahoi!

Elias: Der Halbengel, der gegen seine Geliebte Luisa und ihren Freund Thursen kämpft. Im Gegensatz zu den ganzen Shinanim konnte ich Elias nicht als richtigen Antagonisten identifizieren. Dadurch das die Geschichte auch teils aus seiner Sicht erzählt wurde, konnte ich mich doch gut in ihn hineinversetzen. Fakt ist: Elias will nicht kämpfen, er würde das Ganze lieber friedlich lösen. Aber zuhören tut er den Wölfen trotzdem nicht. Und obwohl er eigentlich zu den Gegnern gehört, hilft er den Wölfen und dass ist es vielleicht, was mich ihn doch mögen lässt. Ich mag Elias, er ist vollkommen okay, auch wenn er anscheinend der einzige Shinanim ist, der das Ganze ohne kämpfe austragen will.

Zitate:

Wer ist man, wenn man sich selbst vergessen hat?
Luisa

Die Trauer um meinen Bruder packt mich wie ein reißendes, hungriges Biest. Es frisst sich durch mich, beißt in meine Brust, gräbt in mir und sucht nach meinem Herzen nach jedem Fetzen schmerzhafter Erinnerung. Wie konnte ich meinen Bruder vergessen!
Luisa

Fazit:
Der beste Abschluss, den ich mir für diese tolle Trilogie denken kann. Ehrlich, es war so verdammt episch. Letztendlich bin ich richtig traurig, dass ich jetzt von Luisa und dem Rudel Abschied nehmen muss (zumindest für eine Weile). Ich kann Frau Melling nur für dieses tolle Lesevergnügen danken, diese Trilogie gehört auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights. P. S.: Edgar, Luisas Klassenkamerad, bekommt auch noch eine ganz spezielle Rolle.
Für dieses wunderbare Buch gibt es von mir die volle Punktzahl.