Rezension

Taken ist ein gelungener Auftakt und ich würde am liebsten sofort den zweiten Band lesen..deswegen vergebe ich verdiente 5/5 Rawr's.

Das Laicos-Projekt - Taken - Erin Bowman

Das Laicos-Projekt - Taken
von Erin Bowman

Inhalt
Claysoot scheint ein normales kleines Dorf zu sein. Die Bewohner wirken alle recht freundlich und besonnen und alle befolgen mit Vernunft die Regeln die, die Ratsmitglieder aufgestellt haben.
 ..und dann passiert das Unglaubliche..
 Die jungen Männer des Dorfes werden geraubt sobald sie 18 Jahre werden, und niemand scheint etwas dagegen zu haben, jeder hat es akzeptiert. Diesesmal hat es Blaine erwischt, er ist der Todgeweihte - denn niemand weiß, was nach dem »Raub« passiert. Sein jüngerer Bruder Gray will dieses Schicksal für sich nicht annehmen und lehnt sich gegen das System auf, er beschließt aus dem Dorf zu flüchten, aber dazu muss er erst die geheimnisvolle Mauer überwinden die ganz Claysoot umrandet. Wird er es schaffen? Und was erwartet ihn hinter der Mauer? 

»Wir waren die Weathersby - Brüder, die Jungen, die an diesem grauen Ort viel zu viel Lebensfreude hatten. Diese Lebensfreude währte natürlich nicht ewig.« (S. 11)

Meinung / Fazit

Der Einstieg fiel mir sehr leicht, die Autorin schmeißt einen gleich in das mysteriöse Dorf hinein. Wir erleben den kurzen Alltag von den Brüdern Weathersby, die unterschiedlicher nicht sein könnten und müssen feststellen, dass mit diesem Dorf irgendetwas nicht stimmt...

Blaine ist der ältere und somit auch derjenige der ein "vorher denken, dann handeln" Typ ist. Er ist immer  sehr bedacht und nimmt sich selbst auch öfters zurück. Er nimmt das Leben wie es kommt und hinterfragt auch nichts, die Regeln welche die Ratsmitglieder erstellen, werden von ihm ohne darüber nachzudenken befolgt. Er beschützt aber seinen kleinen Bruder Gray, wenn dieser mal wieder irgendeine Dummheit anstellt. Familie und Zusammenhalt nehmen bei beiden Brüder einen hohen Stellenwert ein.

Gray ist der impulsive jüngere Bruder. Er handelt rein intuitiv und sein Bauchgefühl irrt sich selten. Gray merkt das er anders ist und auch seine Mitmenschen lassen ihn das spüren, sie sind nicht unfreundlich aber man merkt das Blaine ihm vorgezogen wird und er ständig mit ihm verglichen wird. Gray kann sich nicht mit seinem Leben abfinden, er spürt das noch etwas anderes auf ihn wartet - weit hinter der Mauer, welche die Dorfbewohner als Grenze und Bestrafung sehen. Denn niemand hat es je auf die andere Seite geschafft, jeder der eine Flucht gewagt hat, wird danach tot im Wald aufgefunden.

Mir hat die Leidenschaft von Gray sehr gut gefallen, dadurch wurde er mir richtig sympathisch. Er ist keiner dieser Frauenhelden, er ist weder sehr romantisch veranlagt noch sieht er überdurchschnittlich gut aus. Gray ist einer von diesen Jungen, der sich mit seinen Worten und Taten unabsichtlich in die Herzen der Leser schleicht.

»Vergiss die Zuweisungen. Tu so, als gäbe es keine Zuweisungen, keine Regeln, kein Claysoot, und dann, ja, ein einziger Mensch. Für immer. Klingt das für dich komisch?« (S.50)
Gray ist verliebt in Emma, welche in dem einzigen Krankenflügel arbeitet das es in dem kleinen Dorf gibt. Emma wirkte auf mich als eine sehr selbstständige Person, sie ist liebevoll und sehr zurückhaltend. Sie sträubt sich auf ihre eigene Weise gegen die Zuweisungen vom Rat und lässt somit fast jeden Jungen abblitzen. Anfangs ist sie nicht von Gray begeistert, sie hat ein völlig anderes Bild von ihm bis sie ihn schließlich richtig kennen und lieben lernt. Auch Emma merkt bald, dass das Dorf viele Geheimnisse hat und vertraut sich Gray an. Sie ahnt wahrscheinlich schon das er bald eine Flucht versucht und ist wild entschlossen mitzukommen. Leider entschlüpfte mir Emma gegen Ende des Buches.. mir kam es so vor, als wenn sie sich außerhalb des Dorfes änderte. Sie lief Gray nur mehr nach, sagte zu allem Ja und Amen und ihr Verhalten war für mich absolut unverständlich. Gut, dass es da noch Bree gibt.. Aber ich möchte nicht spoilern, lest selbst - Taken hält wirklich viele Überraschungen parat.

Und damit beginnt die Reise.. Emma und Gray sind die ersten die es über die Mauer geschafft haben. Aber was erwartet die beiden nun? Was ist es, das hinter dieser Mauer liegt? Einige werden sich diese Frage wohl nicht lange stellen müssen, man ahnt es schon..

Das Buch ist in vier Unterteilen gegliedert und mit jedem davon, lässt die Autorin die Spannung steigen. Von Anfang an hat man das Gefühl man dürfte das Buch nicht aus der Hand legen, denn sonst würde man etwas großartiges verpassen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, Erin Bowmans Art die Dinge zu schildern und zu Beschreiben ist einfach toll und der Spannungsbogen wurde konstant aufrecht gehalten. Ich kann Taken nur jedem Dystopie Fan ans Herz legen und natürlich jedem der gerne mal in andere Welten hineinschnuppern möchte - ihr werdet nicht enttäuscht. Taken ist ein gelungener Auftakt und ich würde am liebsten sofort den zweiten Band lesen..deswegen vergebe ich verdiente 5/5 Rawr's.

© Sarah Rawrpunx
rawrpunx.blogspot.co.at