Rezension

Tango Mortale

Eiskalt tanzt der Tod -

Eiskalt tanzt der Tod
von Susanne Mischke

Bewertet mit 5 Sternen

Am Reese-Brunnen mitten in der Stadt Hannover wird an einem Samstag ganz in der Früh eine junge dunkelhaarige Frau gefunden – erdrosselt, Oberkörper, Hände und Gesicht verbrannt.

Um an seiner Fitness zu arbeiten, schenkt Sabine Völxen ihrem Mann Bruno einen Tangokurs in einer Tanzschule in Hannovers Nobelstadtteil Zooviertel. Vor der zweiten Tanzstunde liegt Tangolehrer Aurelio Martinez erschlagen mit einem Kerzenständer im Foyer der Tanzschule. Aber nicht jeder mochte den schneidigen argentinischen Tanzlehrer.

Kriminalhauptkommissar Bruno Völxen und sein Team tun sich nicht leicht bei den Ermittlungen. Neben seiner Tochter Alba leben in der feudalen Villa auch noch die beiden Schwestern Pauline Kern und Caroline Wagner, die sich spinne feind sind. Alle hätten mehr oder weniger ein Motiv. Oder ist doch alles ganz anders als es auf den ersten Blick scheint?
 

Dies ist schon der 11. Fall für den mir sehr sympathischen KHK Bruno Völxen und seine Assistentin Oberkommissarin Elena Rifkin, die hier zur Hauptkommissarin erhoben wird. HK Fernando Rodriguez ist hier besonders wertvoll wegen seiner spanischen Sprachkenntnisse um verschiedene Briefe an und von dem Toten zu übersetzen. Und natürlich darf das Enfant Terrible der Polizeistation Hannover, der schon fast alle Abteilungen durchlaufen hat, HK Erwin Raukel nicht fehlen. Peinlich, schlimmer geht’s fast nicht, kann ich ihm aber auch nicht böse sein. Und ermitteln kann er, das muss man ihm lassen.

Es gibt viele Spuren, die aber immer wieder verworfen werden müssen, weil sie ins Leere laufen. Bis Völxen auf eine Spur trifft, die nach Argentinien führt. Da wurde auch mir so langsam klar, um was es sich hier handeln könnte. Die kleine Geschichtsstunde der Autorin hat meine Kenntnisse wieder aufgefrischt.

Wie die tote junge Frau aus dem Brunnen mit unserem Tanzlehrer zusammenhängt, erfahre ich erst recht spät während der Ermittlungen.

Die Menschen, denen ich hier begegne, sind wieder bunt gemischt. Da treffe ich neben den Hausbewohnern auf eine Gruppe von Jugendlichen, die an einem sozialen Tanzprojekt teilnehmen, lerne einen Antiquitätenhändler kennen und treffe die uneheliche Tochter des Toten.

Daraus ergeben sich neben dem Mord noch andere Themen, die hier thematisiert werden, wie Abschiebung, Schwarzarbeit von Hauspersonal und Unmut der Nachbarn.

Ein spannender, gut aufgebauter und aufgelöster Fall für das Team Völxen, mit interessanten Personen und in einer extravaganten Umgebung, die ich mir gerne mal anschauen würde. Die Beschreibungen von Hannover werden sehr gut mit der Geschichte verwoben.

Susanne Mischke hat mich auch diesmal wieder in die Irre geführt, mich an den Ermittlungen teilhaben lassen und damit bestens unterhalten.