Rezension

Tanz mit mir, Aurelia

Tanz mit mir, Aurelia - Titus Müller

Tanz mit mir, Aurelia
von Titus Müller

Bewertet mit 5 Sternen

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Tanz mit mir, Aurelia“ von Titus Müller lesen. Das Buch ist im Adeo-Verlag erschienen.

 

Ich durfte schon einige Bücher von dem Autor lesen und mag seine Art Geschichten zu erzählen sehr. Dieses Buch war mein erstes winter-, weihnachtliches Buch von Titus Müller.

 

Dem Verlag muss ich auch ein großes Kompliment zur wunderschönen Gestaltung und Ausstattung des kleinen Büchleins machen. Ich war nach dem ersten Durchblättern sofort verliebt.

 

Die Geschichte spielt im Jahr 1647 in London, es ist das England unter der Herrschaft von Oliver Cromwell.

John hat seinen Vater an die Trunksucht verloren und ist bei puritanischen Zieheltern aufgewachsen. Diese bringen ihm bei, dass ein gottgefälliges Leben aus eiserner Disziplin und Entsagung besteht. Der junge Mann arbeitet als Wasserträger und versucht sich gewissenhaft an die Glaubensgrundsätze zu halten.

 

Ein neuer Auftrag führt ihn in das Haus, in dem Aurelia Fox lebt. Die Tochter einer wohlhabenden Familie ist eine lebenslustige junge Frau und von der ersten Begegnung an ahnen sowohl Aurelia als auch John, dass nichts mehr so bleiben wird, wie es ein Mal war.

 

Zur Blütezeit des Puritanismus ist sogar das Weihnachtsfest verboten und so begibt sich Aurelia mit ihrer Familie in große Gefahr, als sie das Fest allen Widerständen zum Trotz feiern wollen.

 

Ich war schnell im Bann und Sog der Erzählung, die im kapitelweisen Wechsel aus Aurelias und Johns Sicht erzählt wird, gefangen.

 

Der Autor beschreibt das historische Setting mit sprachlichem Ausdruck und vielen Kleinigkeiten, was ein tolles Flair beschwört und man vermeint das London des 17. Jahrhunderts fast mit Händen greifen zu können. Ich hatte zuvor noch nicht viel über das England zu Cromwells Zeiten gelesen und fand den geschichtlichen Background sehr spannend.

 

Mit John und Aurelia hat der Autor sympathische Protagonisten gezeichnet, die mich von Beginn an für sich eingenommen haben. Man begleitet die Beiden gerne durch die Geschichte und erfährt durch sie viel über die damaligen gesellschaftlichen und religiösen Umstände.

Dabei gelingt es dem Autor mit seiner Darstellung Verständnis für beide Seiten zu wecken und zu verdeutlichen, dass niemand die „eine Wahrheit“ für sich beanspruchen kann. Allzu schnell wird man Opfer von Verblendung und Überheblichkeit, wenn man sich im Besitz der „einzig wahren Wahrheit“ zu befinden glaubt und so wird die Geschichte zu einem Plädoyer für Toleranz und gegenseitiges Verständnis.

 

Mir hat die warmherzige romantische Erzählung gut gefallen und es gibt 5 Bewertungssterne von mir dafür.