Rezension

Tanz, Musik, Liebe und das Ergreifen von Möglichkeiten

Wenn die Liebe tanzen lernt - Jean Kwok

Wenn die Liebe tanzen lernt
von Jean Kwok

Bewertet mit 3 Sternen

Der Inhalt
Charlie Wong lebt mit ihrer Schwester und ihrem Vater in New York, wo sie in Chinatown als Tellerwäscherin arbeitet. Doch erstens stellt sie sich da ziemlich tollpatschig an und zweitens ist es nicht ihr Traumjob. Ihre Schwester überredet sie schließlich in einem Tanzstudio als Rezeptionistin anzufangen. Das auf einmal sie das Talent zu einer begnadeten Tänzerin haben soll, hat sie so nicht kommen sehen... 

Rezension: 
Das Cover ist schlicht aber sehr hübsch. Durch die Farbe fällt es schon auf im Regal und es passt wirklich super zum Inhalt. Gerade durch die Einfachheit gefällt es mir sehr gut!  

Der  Einstieg ist recht flüssig, wenn es mich auch kurz irritiert hat, das zunächst die Kennenlerngeschichte von Charlies Eltern im Fokus steht. Dies geht jedoch recht schnell über zu Charlie, welche gerade im Restaurant steht und Teller wäscht.  
Leider war dies etwas unspektakulär, wodurch ich das Buch kurzzeitig beiseite gelegt hatte. Ich dachte zunächst, dass es einfach der Anfang sei, der etwas Zeit braucht, doch leider fand ich das Buch insgesamt sehr langatmig. Hier hätten weniger Seiten definitiv mehr für die Geschichte getan.  
Die meiste Zeit war das Buch recht zäh und hat sich stellenweise sehr gezogen. Manchmal hätte ich mir aber noch viel mehr Tanzszenen gewünscht, da diese zentraler Bestandteil der Handlung sind.   
   
Wenn es aber Tanzszenen gab, waren diese echt wundervoll beschrieben und ich konnte mir das Ganze sehr bildlich vorstellen und hatte das Gefühl dabei zu sein. Außerdem lernt man eine Vielzahl an Tänzen kennen, welche wirklich gut beschrieben sind. Ich denke gerad bei Tanzszenen muss die Beschreibung einfach stimmen - und das tut es hier! Egal ob Walzer, Foxtrott, Samba oder Cha Cha Cha, sie alle sind gut beschrieben Der Schreibstil ist insgesamt sehr flüssig und lässt sich gut lesen. 

"Die Musik ist in uns drin", erklärte Dominic, "wir brauchen keine Musik, um miteinander zu tanzen."  

Die Charaktere fand ich richtig toll ausgearbeitet!! Charlie ist mir super sympathisch - da sie einfach so echt ist. Ich mag die Wandlung die sie in dem Buch durchmacht. So ist sie schüchtern und ziemlich tollpatschig, doch mit jeder Seite entwickelt sie sich weiter. Die Charakterentwicklung passt hier super in die Geschichte und ist klasse ausgearbeitet. Auch die anderen Charaktere sind einzigartig und haben ihre Besonderheiten. Hier hat die Autorin definitiv tolle Persönlichkeiten geschaffen, welche  zur Geschichte beitragen.  

Gut eingebracht sind auch die chinesischen Traditionen - wobei ich nicht beurteilen kann inwiefern diese wirklich echte Traditionen sind oder nicht. Manchmal war es mir aber fast schon etwas zu viel Tradition. Trotzdem wird dem Leser hier sehr gut das "chinesische Leben" in New York dargestellt.  

Die Idee der Geschichte finde ich schön, aber auch nicht neu. Es ist eben eine typische "vom Tellerwäscher zum Millionär" - Geschichte. Oder eben von der Tellerwäscherin zur Tänzerin.  

Fazit: 
Trotz mancher positiven Aspekte konnte mich das Buch aber nicht zu 100% fesseln und begeistern. Es ist ein schönes Buch, aber eben keins, welches mich ganz überzeugt hat. Ich denke, wenn man gerne Geschichten zum Thema Tanz, Leben und einer Prise Liebe mag, dann ist dies das richtige Buch.