Rezension

Teenage depression

Cocktails - Pamela Moore

Cocktails
von Pamela Moore

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die 15-jährige Courtney ist nicht zu beneiden: Auf ihrem Internat findet sie kaum Anschluss, ist deprimiert und von einer seltsamen Müdigkeit befallen. Ihren vermögenden Vater sieht sie kaum, ihre Mutter ist eine launische Schauspielerin mit Geldsorgen, die sich gerade von ihrem zweiten Ehemann scheiden ließ. Doch als ihre Mutter sie aus Sorge zu sich nach Hollywood holt, ist Courtney erstmal begeistert.

Die Begeisterung schwindet allerdings schnell. Mit “Mummy" gibt es Streit und Anschluss findet sie nach wie vor keinen. Nur der Aufreißer und eigentlich homosexuelle Barry Cabot interessiert sich für sie. Allerdings nicht auf eine Weise, auf die sich ein Mann für einen Teenager interessieren sollte. Doch Courtney findet es gut; inszeniert sich erwachsener als sie eigentlich ist.

Ich fand die Geschichte leider einfach nicht rund. Ja, sie wurde vom einer erst 18 Jährigen Autorin geschrieben aber der dialoglastige Text mit viel zu viel “Süße"- “Liebster"- oder “Engel"-gegurre hat mich nicht gekriegt. Dass jede männliche Figur Courtney direkt anziehend, hübsch und klug findet, war ermüdend. Ab der Hälfte haben sich Courtneys Probleme vom Beginn des Buches eigentlich erledigt, trotzdem flattert sie haltlos durch nun New Yorks Nachtleben und führt seltsame Beziehungen, deren Grundlage es ist, sich gegenseitig nicht zu Lieben. Hä?

Jugend, Einsamkeit, Verlorenheit, Oberflächlichkeit und immer mehr Alkohol. Eigentlich solide und zeitlose Themen, mit denen "Cocktails" offenbar nach wie vor viele Leser begeistert. Ich war eher enttäuscht, obwohl ich zum Beispiel den Fänger im Roggen mit ganz ähnlichem Thema großartig fand.