Teil 2 der "Darkest Powers"-Trilogie
Bewertet mit 4.5 Sternen
Die Handlung:
Lyle House ist nicht das, was es vorgibt zu sein - denn hinter den Mauern des Heims für verhaltensauffällige Jugendliche lauert ein dunkles Geheimnis: Skrupellose Wissenschaftler der Edison Group haben Jugendliche mit übersinnlichen Fähigkeiten gezüchtet. Doch dabei ist etwas schiefgelaufen, und die Kräfte der Nekromantin Chloe, des Zauberers Simon und des Werwolfs Derek drohen nun jederzeit außer Kontrolle zu geraten. Für die Edison Group steht fest, dass sie ihr Experiment beenden müssen. Egal wie.
Chloe, Simon und Derek sind jedoch nicht bereit, sich ihrem Schicksal kampflos zu ergeben.
„Ich bin eine Nekromantin. Ich kann mit Toten sprechen, und ich kann Tote auferstehen lassen. Meine Kräfte sind unberechenbar, denn ich bin das Ergebnis eines fehlgeschlagenen Experiments. Jetzt haben meine Schöpfer Angst vor mir und wollen mich endgültig aus dem Weg räumen. Und mir bleibt nur noch eins: um mein Leben rennen…“
Die Kritik:
Nachdem ich so begeistert von dem ersten Teil der Trilogie „Schattenstunde“ war (Die Kritik dazu findet ihr hier), hoffte ich natürlich, dass die Fortsetzung ebenso spannend, witzig und magisch sein würde. Und das ist sie!
„Seelennacht“ führt die Geschichte um Chloe, Simon, Tori und Derek weiter, doch diesmal fokussiert sich die Handlung nicht auf ein paar wenige Schauplätze wie beispielsweise Lyle House, sondern das Abenteuer geht richtig los. Sie sind auf der Flucht, quer durch das Land, verfolgt und gejagt.
Schon zu Anfang des Buches werden neue Informationen bekannt, Irrtümer aufgedeckt und auch neue Feinde und Gefahren kommen ans Licht. Gleichzeitig kommen nicht weniger Fragen auf.
Es ist auch hier schwer, das Buch aus der Hand zu legen, man sitzt auf heißen Kohlen und will unbedingt mehr erfahren. Die Geschichte ist dabei so geschickt gestrickt, dass sie den Leser durchweg fesselt, es gibt keine Stellen, die man schnell überlesen würde oder langwidrige Passagen.
Die Mischung aus Geschehen, Dialogen und Chloes Gedanken ist perfekt. Besonders unterhalten haben mich Chloes Gedanken zum Drehen eines Filmes, die sie immer wieder aufgreift und ihre Situationen mit Filmszenen oder sich selbst mit einer mutigen Heldin vergleicht.
Auch in „Seelennacht“ ist mir wieder aufgefallen, wie vielschichtig und interessant Kelley Armstrong ihre Figuren erschaffen hat. Sie gleichen sich nicht, haben alle ihre Eigenarten, eigene Ausdrucksweise und alle wachsen dem Leser früher oder später ans Herz. Die Charaktere entwickeln sich weiter und wachsen an ihren Aufgaben. Zusätzlich zu den Fragen die sich der Leser bezüglich der Edison Group und den Paranormalen stellt, rätselt man auch mit der Zeit über die Beziehungen zwischen den Charakteren.
Irgendeine Verbindung herrscht zwischen Derek und Chloe, verliebt sie sich in ihn? Was ist dann mit Simon? Um nur zwei Fragen zu nennen. Das Geflecht an Konflikten, Beziehungen und Geschehnissen ist sehr umfangreich und erfordert die ganze Aufmerksamkeit des Lesers; es wird nie langweilig!
Des Weiteren war es spannend, auch andere Paranormale zu treffen, auch wenn diese nicht unbedingt friedlich gestimmt sind. Dass die Probleme, mit denen die Jugendlichen während ihrer Flucht konfrontiert werden, von menschlicher aber auch übersinnlicher Natur sind, lässt wieder eine tolle Mischung von Fantasie und Realität entstehen.
Neben den nervenaufreibenden und auch blutigen Geschehnissen, wird man bestens durch die schlagfertigen Unterhaltungen zwischen den Jugendlichen unterhalten. Auch die Probleme die sie mit ihren eigenen Kräften haben, werden interessant und einfühlsam geschildert.
Gestört an diesem Buch, hat mich, dass Chloe ständig von allen anderen bemuttert wird. Zum Glück sieht sie das genauso, was sie für mich noch sympathischer gemacht hat.
Zuerst veröffentlicht im Dezember 2010 bei fantasy-fans.eu (http://www.fantasy-fans.eu/buecher/die-dunklen-maechte-ii-seelennacht/b4...)