Rezension

Teilweise unsympathische Charaktere und ein Plot nicht immer nah an der Realität

Café con Lychee -

Café con Lychee
von Emery Lee

Bewertet mit 3 Sternen

Ihre Eltern führen zwei rivalisierende Geschäfte und sind daher seit Jahren Feinde. Auch Theo und Gabriel können sich nicht ausstehen. Theo ist offiziell geoutet und der beste Fußballspieler der Schule. Trotzdem hat er nie das Gefühl, dass es genug ist. Gabi hasst dagegen das Fußballspielen und würde viel lieber Tanzen. Aber er will seine Eltern nicht enttäuschen und schafft es auch nicht offen zu seiner Sexualität zu stehen. Doch dann kommt ein neues Fusion Café in die Stadt und droht beide Familienbetriebe zu ruinieren. Auch wenn sie es zunächst nicht wahr haben wollen, müssen Theo und Gabriel zusammenarbeiten, um ihren Eltern zu helfen.

Ehrlich gesagt hatte ich mit der Geschichte ein paar Schwierigkeiten und tue mir daher auch mit der Bewertung relativ schwer. Ich glaube mein größtes Problem hatte ich mit den Charakteren selbst. Es ist mir schwer gefallen mich in sie hineinzuversetzen und ihre Beweggründe zu verstehen. Keiner war mir wirklich sympathisch und es gab einfach verdammt viel Negativität. Vor allem die Erwachsenen, aber auch Theo und Gabi selbst haben bei mir immer wieder für Kopfschütteln gesorgt. Eigentlich hätte es eine wirklich süße YA Liebesgeschichte sein können, denn sie hat alles was man dafür braucht: Gutes Essen, Freundschaften, erste Liebe, Familiendrama und Sport. Auch der Schreibstil der Autorin ist total angenehm und lässt sich flüssig lesen. Allerdings war die Geschichte an der ein oder anderen Stelle auch relativ weit davon entfernt authentisch zu sein. Das ganze Drama mit Gabis Eltern wurde mir zum Beispiel etwas zu leicht aufgelöst und ich fand es auch sehr unrealistisch, dass die Schüler unter dem Deckmantel Homecoming alles tun und lassen dürfen was sie wollen. Dazu kommt der Fakt, dass zwei Schüler die Geschäfte ihrer Eltern retten wollen, während die absolut gar nichts dafür tun. Wo gibt es denn sowas? Es gab aber auch immer wieder schöne Momente in denen ich wirklich meine Freude beim Lesen hatte. Vor allem die langsame Annäherung zwischen Gabi und Theo hat mich ab und an zum Schmunzeln gebracht.

Eine queere Liebesgeschichte mit mehr negativem Drama als nötig und dazu auch noch nah an der Grenze unrealistisch zu sein. Wer sich daran nicht stört wird hier bestimmt viel Freude haben, aber ich kann leider nicht mehr als 3 Sterne vergeben.