Rezension

Temporeiche Unterhaltung

Heiß - Gerd Schilddorfer

Heiß
von Gerd Schilddorfer

Bewertet mit 4 Sternen

Schon die ersten Seiten beginnen mit viel Spannung und Action und erinnern sehr stark an Indiana Jones. Ein ägyptischer Schatzjäger umzingelt von Skorpionen. Gerade hat man mit ihm mitgelitten folgt der Szenenwechsel. Berlin, ein Mord, Diebstahl und gefühllose Auftragskiller. Aber auch da wird sich nicht unnötig lange aufgehalten, es folgen in rasanter Folge Brasilien, Ägypten und Pakistan. Neben den Ortswechsel gibt es auch noch zwei Handlungsstränge, die in der Vergangenheit spielen. Es ist beeindruckend wie der Autor es schafft, diese verschiedenen Handlungsstränge zu einer logischen Geschichte zu verflechten. Durch die vielen Wechsel der Handlungsstränge bleibt der Roman bis zum Schluss spannend und rasant.

 Die Protagonisten sind zum großen Teil sehr sympathisch. Der Schreibstil sehr ansprechend, aufgelockert mit vielen Dialogen, guten Beschreibungen, so dass ich mir manchmal schon die Verfilmung dazu vorstellen konnte.

Für mich persönlich war die Beschreibung der Ethnie der Kalash in Pakistan sehr interessant. Das ist auch eine Stärke des Romans, dass ich einiges lernte, da reale Orte und Gegebenheiten aus der Geschichte angesprochen werden. Ich könnte mir vorstellen, dass man bei solchen Absätzen immer einen QR-Code zur passenden Wikiseite abbilden könnte. Dann bekommt der Roman einen noch realeren Hintergrund.

Einen Stern muss ich aber abziehen, denn am Ende blieb ich etwas unbefriedigt zurück. Die ganzen Handlungsstränge schienen auf ein großes ungelöstes Geheimnis hinzusteuern, dessen Offenlegung so eine Katastrophe für einige wäre, dass sie über Leichen gehen. Vielleicht liegt es daran, dass der Autor sich noch einiges für den nächsten Teil aufheben möchte. Für mich blieb noch einiges ungeklärt.

 Der ist für jeden zu empfehlen, der actionreiche und temporeiche Unterhaltung sucht. Dabei ist es für das Verständnis besser, wenn man den ersten Teil „Falsch“ liest und beim Lesen keine allzu langen Pausen zu machen.