Rezension

Temporeicher Thriller, dem es an Tiefe fehlt

Plagiat -

Plagiat
von Jochen Frech

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext verspricht einen interessanten und spannenden Thriller. Doch das Plagiat, welches zum Aufhänger für all die tödlichen Machenschaften werden soll, wird in seiner Konsequenz dann leider nicht näher beleuchtet. So erfährt man eigentlich nichts über mögliche Auswirkungen auf die Arbeit des „Internationalen Komitee für Wirtschaft, Technologie und Fortschritt“ oder der Verursacherin selbst. Hier hätte der Autor mehr in die Tiefe gehen und die Beweggründe deutlicher herausstellen müssen. So verfolgen wir letztlich nur Carla bei ihrer Suche nach dem Wer und Warum zum Tod ihres Bruders. Diese Passagen sind dann zwar temporeich erzählt, wirken aber auf mich auch nicht immer authentisch. In jeder noch so prekären Lage findet Carla Unterstützer und uneigennützige Helfer, so dass sie im Vergleich zu anderen, immer wieder fast ungeschoren davon kommt. Und so verwundert es auch nicht, dass es für Carla ein zufriedenstellendes Ende gibt. Was mir als Leser jedoch vorenthalten wird, denn auch hier bleibt der Autor zu schwammig und oberflächlich bei der Auseinandersetzung mit der abgewendeten Bedrohungslage und dem Verbleib einiger Protagonisten.
Fazit: Dank der zahlreichen Handlungsorte, entwickelt sich zwar eine temporeiche Geschichte, die es aber leider nicht schaffte mich absolut mitzureißen. Als Politthriller bot er gerade bei den politisch relevanten Passagen von Beginn an zu wenig Hintergrundinformationen und die Figuren waren mir auch zu stereotyp. Ich muss gestehen ich schwanke zwischen 2 oder 3 Sternen und bewerte „Plagiat“ letztlich mit aufgerundeten 3 von 5 Sternen, weil ich trotz aller Vorhersehbarkeit doch bis zum Ende durchgehalten habe, was ja vielleicht auch an der akzeptablen Erzählweise lag.