Rezension

Terrs Pratchetts dunkle Seite

Eine Insel - Terry Pratchett

Eine Insel
von Terry Pratchett

Bewertet mit 5 Sternen

Hier liefert Terry Pratchett in Romanform ein Resümee seines literarischen Schaffens.

"Eine Insel" ist ausnahmsweise kein Scheibenwelt-Buch. Die Handlung spielt auf einer Welt, die unserer Erde zur Kolonialzeit gleicht. Einige "Steampunk"-Elemente und eine etwas geänderte Geographie lassen aber nicht vergessen, dass wir uns in einem Fantasy-Setting bewegen. Der Roman gibt sich zu Anfang ungewöhnlich duster und hält sich auch mit dem für Pratchett typischen Humor sehr zurück.

Die Stärken des Buches liegen eindeutig im diesem Anfang. Terry Pratchett zieht in seiner Eigenschaft als Philosoph alle Register: Die Eingeborenen einer Südsee-"Nation" werden von einem Tsunami ausgelöscht. Der einzige Überlebende ist nicht nur von seinen Nächsten verlassen - auch die Ahnen und Götter scheinen verschwunden ...

In der zweiten Hälfte des Buches findet er zu seinem Schreibstil zurück - mit viel Humor und so mancher Anspielung auf unsere reale Welt.
Pratchett-Kenner werden vieles aus der Scheibenwelt wiedererkennen. Insbesondere die Verarbeitung der Themen Tod und Religion werden nochmals gekonnt aufbereitet.

Fazit: Ein sehr gutes Buch - auch für Neueinsteiger und Nicht-Fans.