Rezension

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Tessa - enttäuschend

Tessa - Nicola Karlsson

Tessa
von Nicola Karlsson

Bewertet mit 2 Sternen

Auf "Tessa" habe ich mich ganz besonders gefreut, denn die Leseprobe fand ich toll und war vom ersten Satz an gefesselt. Meine Erwartungen an dieses Buch waren dann auch dementsprechend hoch , doch ich muss nach dem Lesen leider sagen, meine Erwartungen wurden nicht erfüllt.

Im Klappentext steht folgendes:
... Tessa weiß, dass sie aufhören sollte, und meint, dass sie jederzeit aufhören könnte. Aber da befindet sie sich längst in einer Abwärtsspirale, in einem desaströsen Strudel. Erst wenige Meter über dem Abgrund erkennt sie, dass sie ehrlich zu sich selbst sein muss, um sich zu retten....

Nun nachdem ich das ganze Buch gelesen habe, frage ich mich, "wann bitte hat denn Tessa irgendwas erkannt? Und wie hat sie sich dann gerettet?". Hier in dieser Geschichte gibt es überhaupt keine Verbesserung für Tessa, am Ende ist sie genau an der gleichen Stelle wie am Anfang, nämlich völlig gefangen in ihrer Sucht nach Alkohol und Tabletten. Jeder ihrer Tage beginnt gleich, sie wacht völlig verkatert auf, ist entsetzt über ihr eigenes Verhalten, weil sie am Abend zuvor mal wieder zuviel getrunken hatte,so dass sie mit dem erstbesten Typen , der ihr über den Weg lief, Sex hatte . Manchmal geht sie auch mit den falschen Typen mit, wird dann sogar vergewaltigt, was sie aber keinem erzählt. Und sie lernt auch nichts daraus, nein, sie geht beim nächsten mal wieder mit jedem mit, der ein bisschen Interesse zeigt.

Ihre angeblich große Liebe Nick vergrault sie auch durch ihre übertriebene Eifersucht und ihre Trinkerei, obwohl er ihr wirklich viele Chancen gab. Dann hängt sie sich an den nächsten Mann, bildet sich ein, verliebt zu sein, verdrängt aber mal kurz, dass der ja schon verheiratet ist und sie auch nur für den Sex will. Also ist sie wegen ihm auch wieder deprimiert, was sie natürlich dann wieder dazu bringt, noch mehr zu trinken, um ihren Kummer zu betäuben.
In diesem Buch gibt es wirklich keine Veränderung, es wird einfach das Leben von Tessa beschrieben, das aber wirklich jeden Tag gleich abläuft. Morgens ekelt sie sich vor sich selbst, denkt sich "ich muss mein Leben ändern, ich darf nichts mehr trinken", kurz danach steht sie am Kühlschrank, holt die Rotweinflasche heraus, spült damit womöglich noch ihre Tabletten, die sie von ihrer Psychologin bekommen hat, runter, ruft danach irgendwelche Leute an, mit denen sie sich treffen könnte, trifft sich dann irgendwann im Laufe des Tages mit ihnen, trinkt, trinkt, trinkt, hat Sex mit einem oder mehreren von ihnen, wacht irgendwann wieder verkatert auf und alles beginnt von neuem.

Mein Fazit:
Am Anfang des Buches fand ich die Beschreibung von Tessas Leben wirklich noch interessant, denn da dachte ich noch, irgendwann kommt die Wende der Geschichte, da erfahre ich dann, wie Tessa aus diesem Sumpf heraus kam, wie sie es geschafft hat, ihr Leben in den Griff zu kriegen. Aber nach der Hälfte des Buches habe ich so langsam gemerkt, dass sich gar nichts ändert, sondern dass das wohl bis zum Ende wirklich so eintönig weiter geht. Und wirklich genau so ist es, Tessa lebt genau so weiter, wie immer und ich frage mich, warum ich nicht einfach nach den ersten 40 Seiten gleich zur letzten Seite gesprungen bin, denn dann wüsste ich genau so viel wie jetzt, ich hätte wirklich nichts wichtiges verpasst.
Schade, denn ich hatte mich, wie gesagt, so auf dieses Buch gefreut, das hatte wirklich Potential.