Rezension

Thriller mit viel Hintergrundinformation

No Words - Die Sprache der Opfer
von Emma Viskic

Bewertet mit 4 Sternen

Melbourne bei Nacht – Caleb joggt ohne seine Hörgeräte durch die Melbourner City. Unmittelbar nachdem eine junge Frau Calebs Hilfe erbeten hat, muss er mitansehen, wie die Frau verfolgt und gejagt wird. Panisch rennt sie auf eine verkehrsreiche Straße und wird überfahren.

 

Caleb bleibt keine andere Wahl als nachzuforschen, wer diese Frau, die von irgendjemandem zu ihm geschickt wurde, verfolgt und ihren Tod in Kauf nimmt.

 

Wieder einmal bringt er sich und alle, die er liebt, in Gefahr.

 

 

 

Nachdem ich bereits „No Sound“ gelesen habe und von Calebs Arbeitsfähigkeit und seinem Ehrgeiz zur Selbstständigkeit überrascht war, hat mich dieser Thriller etwas enttäuscht.

 

Caleb erlebt in diesem Buch so viele Niederlagen und seine persönlichen Befindlichkeiten standen mir zeitweise zu sehr im Vordergrund. Ich hatte auch den Eindruck, dass Caleb immer dickköpfiger und beratungsresistenter wird.  

 

Sehr gut gefallen hat mir, dass ich viel über die Aborigines und deren Konflikte mit der weißen Bevölkerung erfahren habe. In dieser Konsequenz waren sie mir nicht bewusst.

 

Die klischeehafte Rollenverteilung: unterdrückte, unschuldige Ureinwohner gegen herrische und profitgeile Weiße wurde aufgeweicht und war oft nicht existent.

 

Mit etwas Abstand konnte ich das kriminelle Geflecht einigermaßen entwirren. Obwohl ich den Eindruck habe, dass nicht alle Fragen geklärt wurden. Frankies Rolle ist mir immer noch nicht ganz klar. Entweder habe ich unaufmerksam gelesen oder ich finde die Lösung in einem dritten Band, den ich jetzt schon ungeduldig erwarte.