Rezension

Tiefgründig

Die Feuerprobe - Ed Underwood

Die Feuerprobe
von Ed Underwood

Bewertet mit 5 Sternen

"...Gott braucht ihre Fähigkeiten nicht, um Sie zu führen. Aber Sie müssen seiner Macht vertrauen, um seine Führung zu erkennen..."

 

Susan und Christopher sind auf den Weg in den Sequoia-Nationalpark, um dort mit einem alten Pastor ein verlängertes Wochenende zu verbringen. Ihre Freunde hatten ihnen dazu geraten. Grund waren die ständigen Auseinandersetzungen zwischen Christopher und Susan. Christopher hatte eine neues Jobangebot erhalten und wollte aus logischen Gründen annehmen. Susan stellte sich die Frage, ob das Gottes Weg für sie war.

Der Autor hat einen tiefgründigen Roman geschrieben. Fern der Zivilisation werden Susan und Christopher mit der Frage konfrontiert, wie man Gottes Führung erkennt.

Das Buch lässt sich gut lesen und bietet viel Stoff zum Nachdenken und Mitdenken. Die Personen sind gut charakterisiert. Christopher hasst es, wenn er die Dinge nicht unter Kontrolle hat. Das bedeutet aber auch, dass er ziemlich stur sein kann und sich ungern unterordnet. Susan möchte ihren Glauben nicht nur oberflächlich leben. Eine interessante Figur ist Peter, Pastor und erfahrener Bergführer. Er verfügt über eine erstaunliche Menschenkenntnis. Doch im Laufe der Handlung zeigt sich, dass es auch in seinem Leben noch eine offene Baustelle gibt.

In acht Kapitel werden die jungen Leute mit der Führung durch Gott vertraut gemacht. Auf die einzelnen Punkte möchte ich nicht eingehen. Dazu sollte man das Buch lesen. Gut gefallen hat mir, dass Peter seine Gedanken immer mit Bibelzitaten belegt. Nach und nach ändert sich die Einstellung von Christopher. Das hat allerdings auf Folgen für Susan. Sie wird plötzlich mit schmerzlichen Tatsachen konfrontiert und muss eigene Entscheidungen treffen.

Die Urwüchsigkeit der Landschaft und ihre Gefahren werden gekonnt in die Thematik integriert. Sie sind oft praktische Beispiele für Peters Ausführungen.

Der Schriftstil des Buches ist gut lesbar. Bibelzitate werden kursiv hervorgehoben. Peters sachliche und tiefgehende Ausführungen sind die eigentlichen Höhepunkte des Buches. Auch die Natur wird treffend beschrieben. Hier findet der Autor passende Metapher. Gut wiedergegeben werden die Gefühle der Protagonisten, so Susans Verletzlichkeit und Ringen um den rechten Weg, Christophers Eigensinn und seine Reue, Peters Trauer über Fehler der Vergangenheit.

Das Cover mit dem Gebirge im hellen Licht passt zur Handlung.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat in einer ungewöhnlichen Handlung wichtige Fragen des Glaubens aufgegriffen und Lösungen aufgezeigt.