Rezension

Toast?

The Marmalade Diaries -

The Marmalade Diaries
von Ben Aitken

Bewertet mit 3 Sternen

Ben ist in London auf der Suche nach einem bezahlbaren Zimmer, als er eine Anzeige entdeckt. Es wird ein Zimmer in einem Haus für zweihundert Pfund angeboten. Ganz passabel für die Hauptstadt. Alles was man dafür tun muss, ist die 85jährige Witwe, der das Haus gehört, im Alltag zu unterstützen. Kein Problem, denkt sich der junge Mann und bezieht das freistehende Zimmer. Ben und die ältere Dame namens Winnie haben anfangs ein paar Startschwierigkeiten. Sie brauchen etwas Zeit um sich an die Anwesenheit des anderen, aber auch an dessen Eigenheiten zu gewöhnen. Doch schon bald haben sie sich an die Gesellschaft des anderen gewöhnt und wollen sie eigentlich nicht mehr missen. Das ist auch gut so, denn beide werden einigen Lockdowns heimgesucht haben viel Zeit, die sie miteinander verbringen müssen.

Der Autor Ben Aitken ist eigentlich Journalist und ist in der ganzen Welt für seine Reprotagen unterwegs. In seinem aktuellen Buch schreibt er von seiner gemeinsamen Zeit mit der 85jährigen alten Dame. Er selbst zog nämlich wirklich kurz vor einem Lockdown bei der Dame ein. In tagebuchartigen Abschnitten erzählt er von seiner Zeit als „Untermieter“. Ben Aitken schreibt unterhaltsam, detailreich und interessant. Anfangs gelingt es dem Autor seine Leserschaft mitzunehmen. Man erhält einen guten Einblick in den Alltag der beiden Protagonisten und erfährt ziemlich viel von Winnis Vergangenheit, ihren Gewohnheiten und Einstellungen. Die beiden Protagonisten befinden sich in unterschiedlichen Lebensphase. Ben ist jung, die Welt steht ihm grundsätzlich offen, kurzum er steht mitten im Leben. Winni befindet sich in ihrem letzten Lebensabschnitt, konnte viel Lebenserfahrung sammeln und leidet nun an Demenz. Es machte mich neugierig, wie sich die Geschichte zwischen zwei so unterschiedlichen Charakteren entwickeln wird. Das Buch beginnt zunächst interessant und sehr vielversprechend. Doch an irgendeinem Punkt driftet Ben Aitkens in eine aneinander Reihung von Tagesabläufen und belanglosen Bemerkungen ab. Der Handlungsstrang „fließt“ ohne nennenswerte Ereignisse dahin. Unterbrochen werden diese „Längen“ zwar von lustigen Situationen und interessanten Gesprächen zwischen Winnie und Ben, dennoch hat sich meine anfängliche Begeisterung nicht halten können.

Fazit:

Eine anfänglich interessante Geschichte, die sich später künstlich in die Länge zieht.