Rezension

Tödliches Treibgut

Tödliches Treibgut - Denzil Meyrick

Tödliches Treibgut
von Denzil Meyrick

Bewertet mit 5 Sternen

In dem kleinen Fischerdorf Kinloch wird eine entstellte Frauenleiche an Land gespült. DCI Jim Daley und sein Partner DS Brian Scott aus Glasgow werden nach Kinloch geschickt, um die dortige Polizei zu unterstützen und den Mordfall aufzuklären. Doch die Ermittlungen sind nicht gerade einfach, denn die eingeschworene Dorfgemeinschaft ist sehr verschlossen und es ist schwer, an brauchbare Informationen zu kommen.

Dieser Krimi hat mir außerordentlich gut gefallen. Der Schreibstil war sehr gut lesbar und verständlich und hat mich von Beginn an bis zum Ende gefesselt. Die Umgebung wurde sehr bildhaft beschrieben und ich mochte den kleinen Fischerort sofort. Das dörfliche Flair wurde sehr echt und lebendig beschrieben, denn jeder wusste bereits von den Glasgower Polizisten, bevor diese sich überhaupt vorgestellt hatten. Ein Dorf eben.
Die Personen waren sehr authentisch und ortstypisch gezeichnet, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Jim Daley und Brian Scott waren mir sehr sympathisch, ebenso wie der örtliche Polizist Archie Fraser. Auch die weiteren Charaktere wurden sehr gut beschrieben, wobei ich einige natürlich auch ihrer Rolle entsprechend eher unsympathisch fand. Genauso sollte es sein.
Die Polizeiarbeit wurde sehr realistisch und detailliert beschrieben. Ich fühlte mich mittendrin im Geschehen und konnte die einzelnen Ermittlungsschritte stets nachvollziehen. Im Zuge der Ermittlungen wurde der Ton auch mal härter und rauer, was ich einfach passend zu den Charakteren fand. Das alles hat mich überzeugt und richtig gefesselt.
Was ich auch sehr positiv fand, waren die Einblicke in das Privatleben, vorrangig von Jim Daley, der sein Päckchen mit seiner Ehefrau zu tragen hat. Seine Gedanken und Gefühle fand ich sehr gut ausgearbeitet, denn es machte ihn total menschlich.
Der Plot war interessant und spannend. Wer hat die Frau umgebracht und weshalb? Im Laufe der Ermittlungen kommen immer wieder neue Aspekte ans Licht. Ich hatte genug Raum für meine eigenen Überlegungen zum möglichen Täter und dessen Motiv. Der Spannungsbogen wurde prima aufgebaut und gehalten.

Ein großartiger Krimi, der meine vollste Leseempfehlung erhält. Ich vergebe fünf Sterne.