Rezension

Tolle Fortsetzung

Der Ring des Lombarden - Petra Schier

Der Ring des Lombarden
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Erster Satz

Aufgeregtes Gackern der Hennen im Hof drang zum Fenster von Aleydis‘ Schlafzimmer herein.

Meinung

Nur wenige Wochen nach der Aufklärung des Mordes an ihrem Ehemann wird ein Brandanschlag auf dessen Mörderin verübt. Erneut muss sich die junge Witwe Aleydis an den Gewaltrichter Vinzenz van Cleve wenden und zusammen mit ihm nach Hinweisen suchen. Aber auch das zweite, dunklere Geschäft ihres Ehemannes wirft weiterhin offene Fragen auf und birgt eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Kölnerin.

Erneut folgt ein personaler Erzähler Aleydis und Vinzenz van Cleve. Dieses Mal erfährt man jedoch auch mehr über ihrer beider Gefühle, besonders beim Gewaltrichter fiel es auf. Der Schreibstil ist wieder flüssig und spannend. Durch das Personenverzeichnis war ohne große Probleme wieder schnell im Geschehen. Knapp drei Wochen sind seit der Auflösung des Mordes vergangen, in denen Aleydis sich den Sortieren der Geschäftspapiere zugewandt hatte. Dennoch gibt es noch zahlreiche Geheimnisse, die sie nicht einmal erahnen kann. Im Laufe der Geschichte entdeckt sie neue und kommt hinter die Antwort alter Probleme. Eines dieser Geheimnisse ist der Halbbruder ihres verstorbenen Ehemannes Nicolai von dem sie bis dato nichts wusste und der plötzlich vor ihrer Tür steht, um seine Familie kennen zu lernen.

Charaktere

Aleydis kämpft zu weilen mit einer leichten Unsicherheit angesichts des von ihr geerbten Geschäft und dessen ganzes Ausmaß sie noch immer nicht kennt. Ihre Reaktion ist absolut nachvollziehbar. Dennoch hat sie auch ihre starken und furchtlosen Momente wie schon in Band eins. Sie ist wieder eine sympathische Protagonistin.

Mit dem Verbrechen schließen sie und van Cleve sich erneut zusammen. Dabei bleiben die hitzigen Wortgefechte zwischen den beiden nicht aus, doch dieses Mal schwingt dort noch ein neuer Unterton mit, der den Situationen ein gewisses Prickeln verleiht.

Mit Alessandro Venetto, Nicolai Golattis Halbbruder, taucht eine neue Persönlichkeit in Köln auf, die einige offene Fragen hinterlässt und dessen Eintreffen nicht bei allen gut ankommt. Lange Zeit sind seine Beweggründe und Absichten im Dunkeln.

Fazit

Neue spannende Geheimnisse rund um das düstere Vermächtnis des Lombarden und neue Feinde denen sich Aleydis stellen muss. Leider ist die Reise ins altertümliche Köln schon wieder vorbei. Ich kann nur hoffen, dass die Zeit bis Band drei schnell verfliegt. 5 Sterne