Rezension

Tolle Freundschaftsgeschichte

Hundert Stunden Nacht - Anna Woltz

Hundert Stunden Nacht
von Anna Woltz

Bewertet mit 4 Sternen

Als Leser steigt man in das Buch direkt bei Emilias Entschluss ein, ihre Reise nach New York durchzuziehen. Irgendwas in ihrer Familie ist so extrem schief gelaufen, das die 14 Jährige keinen anderen Ausweg sieht, als wegzulaufen und ein paar Wochen aus dem schrecklichem Alltag zu fliehen. Alleine schon bei diesem mutigen Entschluss hatte sie meinen vollsten Respekt. Sie ist natürlich nicht planlos von den Niederlanden nach New York geflogen. Vorher hat sie sich über das Internet eine Unterkunft gebucht und die Kreditkarte ihres Vaters eingesteckt. 

Während ihrer Reise erfährt der Leser nur Bruchstücke ihrer Gründe, was die Spannung und den Raum für Spekulationen offen hält. Das dumme ist nur, das sie hereingelegt wurde und es diese Unterkunft zwar gibt, diese allerdings bewohnt ist und die Bewohner keine Ahnung von einer Vermietung haben. Emilia ist also in New York gestrandet und das kurz bevor Orkan Sandy antreffen soll. 

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Emilia ist ein 14 Jähriges Mädchen mit einer Menge Ängsten. Ihre größte Angst ist wohl die vor Bakterien, was ihre Reise sehr anstrengend macht. Immer wieder wird sie vor kniffelige Situationen gestellt, in denen sie über sich hinauswachsen muss. Trotz ihrer manchmal ausweglos erscheinenden Situation, wirkt sie sehr reif und handelt nie unüberlegt. Auf ihrer Reise lernt sie dann auch noch 3 weitere interessante und sehr unterschiedliche Charaktere kennen, die aus ihrer Flucht ein aufregendes Abenteuer machen. 

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Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen. Die Situationen sowie die Umgebungen werden gut beschrieben und auch Emotionen kommen gut beim Leser an. Die Geschichte von Emilia beschreibt eine menge Mut und gibt Hoffnung, das auch schreckliche und oft unüberwindbar scheinende Situationen, ein gutes Ende finden können. Die Eltern von Emilia waren für meinen Geschmack aber etwas wenig greifbar und wirkten sehr unreif, fast schon kindlich, was mir ein bisschen sauer aufgestoßen ist. Ansonsten aber ein wirklich lesenswerter Roman für jüngere und ältere Leseratten.