Rezension

Tolle Geschichte

Verrat im Zunfthaus - Petra Schier

Verrat im Zunfthaus
von Petra Schier

Adelina eine junge, selbstbewusste, kluge junge Frau im 14 Jahrhundert. Sie führt ihre eigene Apotheke, kümmert sich um ihren kleinen Sohn, liebt ihren Mann und hat immer ein offenes Ohr für die Probleme ihrer Nachbarn, Freunde und Obersten. Leider, könnte man da schon fast sagen. Da Adelina die Gabe besitzt ständig in irgendwelche Mordfälle zu rutschen und so ist kein Tag wie der Andere und ständig ist Aktion im Hause Burka. Und so kommt es wie es kommen muss, Adelina findet eine grauenhaft zugerichtete Frauenleiche und rutscht ins nächste Abenteuer. Das merkwürdige ist nur warum hat man die Leiche so verstümmelt. Was steckt dahinter? Und als dann auch noch eine zweite Leiche auftaucht überschlagen sich die Ereignisse und Adelina und ihre Familie geraten in große Gefahr.

 

Dieses Buch war das Erste was ich von Petra Schier gelesen habe. Es ist bereits der dritte Teil und ich hatte zum Anfang einige Bedenken ob ich gut in die Geschichte finden würde. Doch die Autorin macht es einem so wunderbar leicht durch ihren angenehmen Schreibstil wirklich auch als Neuling durchaus alles nachvollziehen zu können. Ich muss den Schreibstil einfach loben, weil dieses Buch so flüssig geschrieben ist das man am Ende das Gefühl hat „wo sind nur all die Seiten geblieben“. Die Geschichte beginnt mit dem ersten Mord und man ist sofort drin und möchte von Kapitel zu Kapitel einfach wissen wie es weitergeht. Was die Neugierde noch steigert sind die nicht zu langgehaltenden Kapitel, denn so denkt man das ein oder andere Mal „ach komm eins lese ich noch“ und schwupp ist das Buch zu Ende. Nun aber zu Geschichte und den Aufbau. Die Geschichte ist nicht wirklich ein historischer Krimi sondern eher ein Roman. Die Geschichte um Adelina und ihr Tun und Handeln im Haushalt, in der Apotheke und der Umgang mit dem Personal, steht eindeutig im Vordergrund. Das macht die Geschichte aber nicht langweiliger, ganz im Gegenteil. Man erfährt sehr viel über medizinische Versorgung, um das ganz normale bürgerliche Leben zu damaligen Zeit. Was ich sehr interessant fand sind so Tatsachen wie medizinisches Vorgehen unter Beobachtung der Kirche, oder auch die Schuldfrage in Prozessen. Was für Rechte hatte man als Bürger und was musste man still über sich ergehen lassen. Ich kann nur sagen ich bin nach diesem Buch wieder einmal mehr froh in der heutigen Zeit zu leben. Einige Sachen waren mir dann doch zu hart und ich möchte dieser Willkür nicht ausgeliefert sein. Zum Abschuss sei noch zu sagen, dass alle Leser historischer Bücher hier natürlich goldrichtig sind, alle die einen reinen Krimi suchen sind hier jedoch falsch. Wer sich aber auf das Buch einlässt und darin versinkt bekommt eine gute Geschichte mit viel Hintergrundwissen und spannenden Passagen. Eine Kritik habe ich allerdings und dafür muss ich auch einen Stern abziehen. Am Ende hat mir einfach die Spannung in der Aufklärung der Mordfälle gefehlt. Man bekommt keine wirklichen Antworten die einen als Leser zufriedenstellen könnten, jedenfalls mich nicht. Ich möchte schon wissen wer war der Mörder, oder wer hat das und das getan und aus welchem Grund. Das hat mir hier zum Schluss gefehlt. Aber dennoch habe ich jede Seite genossen und hatte sehr viel Freude mit dem Buch. Kann es weiterempfehlen und ich werde auch nicht aufhören mit der Reihe weil ich den Schreibstil und die Geschichte einfach so toll fand. Auch die Charaktere sind super und wachsen einem einfach sofort ans Herz. Oder sind einem vielleicht sogar schon ans Herz gewachsen wenn man die anderen Teile schon kennt. Ich bleibe dieser Reihe treu und freue mich auf den nächsten Band.