Rezension

Verrat im Zunfthaus

Verrat im Zunfthaus - Petra Schier

Verrat im Zunfthaus
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Als Adelina im Zunfthaus eine übel zugerichtete Leiche einerjungen findet, weiß sie genau, dass wieder ein Abenteuer auf sie wartet. Und so fängt sie wieder an zu recherchieren. Nebenbei muss sie sich noch mit ihrer Schwiegermutter, einem Geist und dem Gezänke in ihrem Haushalt herumschlagen. Dann taucht eine weitere Leiche auf und Adelina gerät unter Mordverdacht.

Der dritte Band der Adelina-Reihe ist auf den ersten Blick sehr düster. Alles fängt mit der übel zugerichteten Leiche einer jungen Frau an. Adelina kann nicht anders und versucht herauszufinden, warum die Frau sterben musste. Dabei kommt sie einigen sehr ungewöhnlichen Geheimnissen auf die Spur, die nicht allesamt mit dem Mord zu tun haben.

Wirft man jedoch einen zweiten - genaueren – Blick zwischen die Zeilen, so ist dieser Teil der Reihe ungewöhnlich gefühlvoll. Nicht nur Adelina ist in meinen Augen etwas weicher geworden, auch Neklas zeigt endlich etwas mehr Gefühl gerade seiner Tochter Griet gegenüber.

Mehrmals habe ich während des Lesens feuchte Augen bekommen, da einige sehr liebgewonnene Charaktere entweder endlich ihr Glück finden oder aber gerade das Gegenteil erleben: Leid. Insbesondere die Stellen, in denen es um Griet oder um Adelinas Vater Albert gingen, waren sehr emotional.

Diesmal können sich Adelina und ihre Familie vor schlechten Nachrichten nicht retten, und wieder ist es Adelina, die einen ruhigen, ausgeglichenen Pol darstellt. Doch auch sie hat ihre Grenzen.

Ich habe deutlich gemerkt, wie sehr die Autorin an ihren geschaffenen Figuren hängt und wie detailreich sie deren Leben aufgeschrieben hat. Und auch ich bin froh, ein Teil dieser Familie sein zu dürfen und – wenn auch aus sehr passivem Blickwinkel – miterleben zu dürfen, wie sie ihr Leben meistern.

Die Schicksalsschläge sind heftig und überwiegen eindeutig über den Glücksmomenten. Doch hoffe ich, dass im nächsten Band ein Ausgleich dafür geschaffen wird. Genauso hoffe ich, dass wieder ein spannender Fall auf Adelina wartet.

Eine neue Figur wurde eingeführt: Adelinas Schwiegermutter Benedikta. Sie ist mir gleich ans Herz gewachsen und hatte immer einen passenden Ratschlag auf den Lippen. Wer Adelina kennt, weiß, dass das nicht einfach für sie ist.

Auch hat mir wieder gut gefallen etwas über die damalige Zeit zu lernen. Die Recherchearbeiten der Autorin sind sehr gut und sie weiß geschickt die historischen Fakten mit Fiktion zu verschmelzen. So hat es einen positiven Nebeneffekt, beim Lesen etwas über unsere Geschichte zu lernen.

Fazit:
Ich hoffe, noch viele spannende Abenteuer von Adelina lesen zu dürfen. Als nächstes natürlich erst mal Band Nr. 4.