Rezension

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Tolle Grundidee, aber die Umsetzung konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Morgenrotschimmern -

Morgenrotschimmern
von Kristina L. Sey

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext dieses Buches verspricht eine tolle Story, einen erbitterten Kampf zwischen Gut und Böse und eine aussergewöhnliche Liebesgeschichte. Die Grundidee hatte wirklich Potential, aber leider konnte mich die Geschichte nicht restlos überzeugen. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Buchverlosung auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Morgenrotschimmern - Finsternis im Licht«:

Und ich schwöre dir, mein Licht, ich werde immer auf dich aufpassen. Wir sind doch eins.

»Zwei Körper. Ein gemeinsames Herz. Sie ist das Licht, er ihr Wächter. Eine einzigartige Verbundenheit, die grosse Liebe hervorbringt im Kampf gegen die tiefste Finsternis. Eine Verbindung bis in den Tod.

Für die fünfzehnjährige High-School-Schülerin Sera Baker und den fünf Jahre älteren Medizinstudenten Davis Madigan ist es plötzlich Alltag. Dabei könnten sie auf den ersten Blick nicht gegensätzlicher sein.«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

* Spoiler * Spoiler * Spoiler *

 

 

 

Die Grundidee fand ich wirklich grossartig - ein Engel des Lichtes und sein Wächter, dazu bestimmt, als Liebespaar das Böse zu vernichten. Dazu stehen ihnen magische Kräfte zur Verfügung - mit denen sie aber erst zurechtkommen müssen, nachdem sie elf Jahre ohne Magie gelebt haben. Das klang aus meiner Sicht nach einer fantastischen Story mit so viel Potential!

Der Anfang der Geschichte hingegen könnte aus einer High School-Romanze stammen: Das schüchterne, aber wunderschöne Mauerblümchen Sera Baker läuft bei einem Footballspiel direkt in den älteren, sehr attraktiven und überaus beliebten Quarterback Davis Madigan hinein. Für Sera ist es wie Liebe auf den ersten Blick - aber wird der umschwärmte Frauenheld sie überhaupt wahrnehmen?

Doch schon ziemlich bald wendet sich die Geschichte dem Fantasy-Thema zu, und zum ersten Mal kommt Spannung auf. Der Spannungsbogen im Verlaufe des Buches glich leider einer Achterbahnfahrt - er ging rasant hoch und fiel dann aber genauso schnell wieder. Das lag vermutlich daran, dass die Probleme, Schwierigkeiten und Kämpfe der Protagonisten in einem Kapitel auftauchten und im selben Kapitel gelöst wurden. Leider konnte mich so Seras und Davis' Geschichte nicht über längere Zeit fesseln.

Zu den Protagonisten: Die beiden waren mir zu Beginn sehr sympathisch. Ich mochte Seras schüchterne, aber sehr freundliche und liebevolle Art. Auch Davis schien ein toller Typ zu sein, obwohl er am Anfang des Buches einen miserablen Frauengeschmack hat und gefühlt mit jedem Mädchen etwas hatte. Die Sympathie kehrte sich im Verlaufe der Geschichte etwas - Davis entwickelte sich zu einem starken, selbstbewussten Beschützer, während Sera immer weinerlicher und naiver wurde und mich damit leider etwas nervte. Wenn sie schon über solche magischen Kräfte verfügt, warum setzt sie sie dann nicht ein, wenn sie sie braucht, sondern fängt gleich an zu weinen? Das war für mich leider unverständlich.

Die Nebencharaktere waren im Grossen und Ganzen okay. Einige von ihnen mochte ich, zum Beispiel die beiden Königspaare und Seras beste Freundin Stephanie. Andere Nebenfiguren konnte ich gar nicht ausstehen - allen voran Toby und Samantha. Insgesamt blieben sie jedoch recht farblos, da der Grossteil der Geschichte sich um Sera und Davis drehte; die anderen Charaktere blieben grösstenteils im Hintergrund.

Was mich an diesem Buch ein bisschen irritiert hat, war der Schreibstil. Es gab einige wunderschöne Formulierungen, wie aus einem Gedicht. Der Grossteil der Geschichte wurde in der Alltagssprache geschrieben. Und dann gab es Szenen, in denen recht derbe Ausdrücke und Schimpfwörter vorkamen. Diese Mischung war für mich leider gar nicht harmonisch - ich hätte es vorgezogen, wenn alles im selben Stil geschrieben worden wäre. Wahrscheinlich war das auch ein Grund, warum mich die Story nicht richtig fesseln konnte.

Ein weiterer Grund könnte sein, dass es mindestens in jedem zweiten Kapitel um Sex und/oder Jungfräulichkeit ging. Das lag natürlich einerseits an Davis' Frauengeschichten. Aber auch, als er dann merkt, dass er nur noch Sera will, denkt er ständig daran und/oder möchte sich zurückhalten. Und auch Seras Verhalten in Bezug auf Sex war für mich etwas undurchsichtig: Zuerst will sie, dann will sie nicht, dann doch, aber nicht richtig... Nicht nur zwischen den Protagonisten, sondern auch in anderen Dialogen, zum Beispiel mit anderen Schülern, drehte sich so vieles nur um dieses Thema, und wie erwähnt wurden dabei ziemlich derbe Ausdrücke verwendet. Das hat für mich nicht viel mit wahrer Liebe zu tun...

Das Ende der Geschichte kam mir leider viel zu abrupt und war auch nicht überraschend, nachdem es einige Kapitel vorher angekündigt worden war. Ich frage mich jedoch, warum Davis und Sera dann nichts dagegen unternommen haben? Irgendeine Möglichkeit hätte es bestimmt gegeben, dass es anders gekommen wäre... Leider war das nicht der einzige logische Fehler in der Geschichte, was meinen anfangs positiven Eindruck etwas schwächte...

 

Fazit:

Die Grundidee von »Morgenrotschimmern - Finsternis im Licht« ist wahnsinnig toll und wird am Anfang stark umgesetzt. Im Mittelteil flachte die Story leider ab; der Schluss konnte mich gar nicht überzeugen. Deshalb gibt es drei von fünf Sternen von mir.