Rezension

Tolle Jugendfantasy

Der Zauberspiegel - Goryydon - Lynn Carver

Der Zauberspiegel - Goryydon
von Lynn Carver

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext hat nicht zu viel versprochen. Die Geschichte kann das Versprechen definitiv halten. Kaum zum Anfang geblättert, ging es auch schon direkt los. Der Einstieg war zwar sanft, hielt sich aber mit langem Vorgeplänkel nicht auf. Der Schreibstil war sehr flüssig und angenehm. Erzählt wird die Geschhichte aus auktorialer Sicht. Das Hauptaugenmerk liegt aber zumeist auf Juliane. Was drumherum oder zwischendurch ohne Julianes Beisein geschieht, erfährt der Leser nicht.

Die Figuren sind sämtlich detailliert gezeichnet. Je mehr ich las, um so besser lernte ich auch die Charaktere kennen. Immer mal wieder gab es ein Detail, von dem ich noch nichts wusste und so komplettierte sich das Bild erst nach und nach. Ebenfalls gut beschrieben waren auch die Handlungsorte. Ich konnte mich richtig darauf einlassen und mir sehr gut vorstellen, wie die Umgebung gerade aussah.

Die Spannung wird von Beginn an aufgebaut und entlädt sich immer wieder in diversen Höhepunkten. Davon gibt es einige und ich kam nicht allzu oft dazu, mal durchzuschnaufen. Schon der Beginn der Geschichte überwirft den Leser mit dutzenden Fragen, die man alle gern geklärt haben möchte. Selbstverständlich muss man das Buch zu Ende lesen, wenn man alles wissen will. Erst nach und nach offenbaren sich die Geheimnisse und tragen noch das ihre zum Spannungsaufbau bei. Sämtliche Handlungen und Reaktionen fand ich sehr nachvollziehbar. Es kam mir nichts konstruiert oder gar seltsam vor. Die Geschichte nahm einfach ihren natürlichen Lauf und sämtliche Figuren handelten vollkommen logisch, entsprechend ihren Charaktereigenschaften. Letztere verändern bzw. entwickeln sich ebenfalls im Verlauf der Geschichte stetig weiter. Aber ebenfalls immer auf dem natürlichen Weg. Das bedeutet nicht, dass es vorhersehbar ist, wie sich die Charaktere entwickeln. Es bedeutet nur, dass es immer wieder überraschende Situationen gibt, die womöglich Ursache einer anderweitigen Entwicklung sein könnten. Und Überraschungen und Wendungen gibt es in der Geschichte so einige.

Was ich persönlich auch mal wieder schön fand: Obwohl es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, gibt es zum Schluss keinen fiesen Cliffhanger. Der Autorin gelingt der schwierige Balance-Akt, die Geschichte in sich abzuschließen und trotzdem viel Raum für den nächsten Teil zu hinterlassen. Und natürlich will ich auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht!

Ich kann dieses Buch allen jungen und junggebliebenen Fantasy-Liebhabern ans Herz legen. Ich vergebe daher 5/5 Sternchen.