Rezension

Tolle Reihe

Eclipse. Bis(s) zum Abendrot, englische Ausgabe - Stephenie Meyer

Eclipse. Bis(s) zum Abendrot, englische Ausgabe
von Stephenie Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einem großartigen ersten Band folgte ein eher schwacher zweiter Teil. Mit “Bis(s) zum Abendrot” ist es der Autorin allerdings wieder gelungen, das Niveau zum ersten Band wieder zu erreichen.

Die Geschichte wird wieder einmal gut und flüssig erzählt, dazu wird die Handlung immer spannender und actiongeladener. Allerdings muss man aber auch sagen, dass die Geschichte viel zu vollgepackt ist. Es gibt viele Handlungsstränge, die am Ende miteinander verbunden werden, aber dennoch wirkt es beim Lesen an einigen Stellen zu viel auf einmal. Da gibt es die Werwölfe, die ihre eigenen Probleme haben, die Dreiecksbeziehung zwischen Bella, Jacob und Edward, die angebliche Mordserie und Victoria, die es weiterhin auf Bella abgesehen hat.

Trotz der vielen Handlungsstränge gibt es dennoch ein paar interessante Dinge, die man in diesem Buch vorfinden kann, so kommt z.B. endlich mal Rosalie zu Wort. Obwohl sie ein eher wenig beachteter Charakter bislang war, mochte ich sie auf Anhieb, da sie ganz anders als die anderen Cullens wirkte. Nun, wo man mehr über ihre Vergangenheit und ihre Zeit als Mensch erfährt, kann man sie und ihre Ansichten immer mehr verstehen. Gleiches gilt für Jasper, der auch endlich mal zu Wort kommen darf und nicht mehr nur wie ein stiller Beobachter wirkt.
Gleichzeitig bekommen die Wölfe wieder weniger Aufmerksamkeit, was mir sehr gut gefällt, denn ich sehe die “Twilight”-Reihe nach wie vor als Vampirroman an. Zwar ist die Geschichte der Werwölfe ganz nett und auch die Verhältnisse untereinander sind ab und zu interessant, allerdings werde ich mit Werwölfen allgemein nie ganz warm.

Die Charaktere entwickeln sich weiterhin relativ gut. Zwar gibt es mit Jacob die große Ausnahme, die restlichen Charaktere entwickeln sich jedoch von Kapitel zu Kapitel. Auch wenn mich Bella sehr oft nervt, muss ich gestehen, dass sie immer reifer und mutiger wird. Zwar war der Mut von Anfang an vorhanden, allerdings wirkte vieles oftmals unbeholfen und naiv, was man nun kaum noch bei ihr vorfindet. Victoria halte ich nach wie vor für eine unglaublich gute Protagonistin. Obwohl sie meist nur im Hintergrund agiert, spielt sie dennoch eine wichtige Rolle und will nur eines: Rache! Ihr Ziel ist Bella, die jedoch von allen Seiten beschützt wird.
Bei Jacob ist immer noch das Problem vorhanden, dass er sich absolut nicht weiterentwickelt. Bei ihm habe ich eher das Gefühl, als würde er Rückschritte machen, denn er benimmt sich nach wie vor enorm kindisch und aufdringlich. Ich wüsste absolut nicht, wie ich mit ihm umgehen würde, wenn ich ihn in meinem privaten Umfeld hätte. Er hält sich zum Teil für unwiderstehlich und lässt dies auch stellenweise deutlich raus, besonders wenn es um Bella geht.

Auch das Ende hat es in sich. Die Handlung ist nach wie vor nicht abgeschlossen, viele Fragen kommen weiterhin auf und es wird immer spannender. Dazu wird am Ende eine gewisse Bree Tanner vorgestellt, die zwar nur kurz auftaucht, der aber dennoch eine ganze Geschichte gewidmet wird. In “Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl – das kurze zweite Leben der Bree Tanner” wird ihre Geschichte erzählt und man erhält weitere Einblicke zu “Bis(s) zum Abendrot”, allerdings aus ihrer Sicht. Für Twilight Fans ein toller Zusatzband, für Gelegenheitsleser ist es jedoch nicht unbedingt spannend.

Mit dem Cover bin ich leider nicht warm geworden. Zwar erinnert dieses Cover nicht mehr zu sehr an einen historischen Roman, dennoch gefällt mir das Originalcover deutlich besser. Sehr schön sind allerdings die vielen Rottöne. Die Kurzbeschreibung liest sich toll und macht Lust auf mehr.

Insgesamt ist “Bis(s) zum Abendrot” ein Teil, der mir ganz gut gefallen hat. Zwar reicht dieser aufgrund seiner vielen Handlungsstränge nicht ganz an den ersten Band heran, aber dafür ist es deutlich besser als der zweite Teil. Ein Muss für Twilight Fans!