Rezension

Tolle Welt und Charaktere

A Shadow in the Ember -

A Shadow in the Ember
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 4.5 Sternen

Jennifer L. Armentrout hat mich bisher noch mit keinem Buch enttäuscht und auch diese machte da keine Ausnahme.

Inhaltlich geht es um Seraphine, die Tochter des Königs von Lasania. Leider hat es das Schicksal nicht gut mit ihr gemeint. Sie wächst in einer sehr lieblosen Familie auf und wurde, seit sie denken kann, darauf vorbereitet für was sie geboren wurde. Sie soll den Primar des Todes heiraten, ihn dazu bringen, dass er sich in sie verliebt und ihn dann töten. Das soll ihr Land vor der langsamen Zerstörung durch die Fäulnis retten. Der erste Abschnitt des Buches geht dann auch genau um dieses raue und sehr traurige Leben von Seraphine. Ich habe da sehr mit ihr gelitten, obwohl sie selbst nie als schwach herüber kommt. Sie liebt ihr Land und die Menschen darin und tut alles um Arme, Hungernde oder Hilfsbedürftige zu unterstützen. Die Sticheleien ihres abartigen Halbbruders und die Kaltherzigkeit ihrer Mutter war für mich oft sehr schwer zu ertragen. Umso erfreuter war ich dann als die Geschichte an einen anderen Ort wechselte.

Der größte Teil des Buches spielt in der Schattenwelt und unter den Gefolgsleuten von Nyktos, dem Primar des Todes. Es war als würde ich Seraphine als unsichtbare Person folgen. Alles war sehr bildlich beschrieben und die Charaktere wirkten real. Die Draken, die Götter, die Primare, einfach alles war so toll beschrieben. Auch der Humor kam dann richtig in Fahrt nachdem Seraphine Lasania verlassen hat.

Die Beziehung zu Nyktos war von Anfang an sehr interessant, aber leider auch unglaublich belastet durch Seraphines Auftrag. Das war auch das Einzige, was mich an dem Buch gestört hat, aber leider auch sehr stark. Seraphine geht sehr, sehr lange Zeit nicht von ihrem Vorhaben ab und das konnte ich nicht nachvollziehen. Vor allem weil Nyktos ein unglaublich sympathischer Typ ist und sich selbstlos um andere kümmert. Wie sie da weiter an ihrem schrecklichen Auftrag festhalten konnte, was mir unverständlich und machte mir Seraphine auch teilweise sehr unsympathisch. Nyktos war ein typischer Jennifer L. Armentrout Charakter. Er provoziert gern, ist ein wenig überheblich, ist stark und mächtig, aber eben auch ein echter Beschützertyp. Es war herrlich, wie er mit seinen Untergebenen umgegangen ist. So jemanden wünscht man sich als Freund oder Beschützer.

Die Welt wird sehr gut erklärt und ich bin normalerweise kein großer High-Fantasy-Fan, aber hier hat es mir gut gefallen. Vor allem die Draken waren so schön beschrieben, sowohl in ihrer menschlichen Form als auch in der Drachenform. Der ganze Zusammenhang mit den Göttern, Primaren und Menschen fand ich ebenfalls sehr originell.

Durch Seraphines Auftrag und viele andere großer und kleiner Geheimnisse war es immer spannend. Ich wollte an keiner Stelle des Hörbuches aufhören oder habe es lange zur Seite gepackt. Auch das Ende ist sehr spannend und man wird auf den nächsten Teil heiß gemacht. Es ist ein inhaltlicher Cliffhanger, aber, Gott sei Dank, kein emotionaler. Mit so etwas kann ich immer schlecht umgehen. Ich werde auf jeden Fall Band 2 hören.

Die erotischen Stellen waren wirklich sehr heiß. Da hat die Autorin auf jeden Fall in ihren neueren Romanen ordentlich an Spiceness zugelegt im Vergleich zu ihren Jugendbüchern.

Die Hörbuchfassung kann ich sehr empfehlen. Das Buch wird von Yesim Meisheit in einem angenehmen Tempo gelesen. Ich konnte gut abtauchen in die Geschichte.

*Fazit:*
4,6 von 5 Sternen
Eine tolle, originelle Welt, ein mega sympathischer Primar des Todes und eine Heldin, die ich nicht immer verstand, die ich aber trotzdem gern begleitet habe. Der Weltaufbau war klasse und ich bin sehr gespannt wie es weitergehen wird.