Rezension

Toller historischer Abenteuerroman über das Leben als Samurai

Ronin. Das Buch der Vergeltung - David Kirk

Ronin. Das Buch der Vergeltung
von David Kirk

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieser historische Abenteuerroman erzählt von der Kindheit und Jugend des berühmten Samurai Miyamato Musashi, der im 16. Jahrhundert gelebt hatte. Der Autor verwebt geschickt historisch belegte Fakten mit Fiktion und erschafft so eine faszinierende Lebensgeschichte.

Inhalt
Bennosuke ist ein kleiner Junge, dessen Vater Munisai ein sehr berühmter und geachteter Samurai ist, der den Titel des Landesbesten erworben hat, dem Fürsten Shinmen dient und seinen Sohn das letzte Mal vor acht Jahren gesehen hat. Groß gezogen wird der Kleine, der seine Mutter verloren hat, von seinem Onkel, dem Bruder Munisais: Mönch Dorinbo.

Bennosuke möchte gerne Samurai werden wie sein Vater und endlich kehrt sein Vater zu ihm zurück. Doch dann erfährt er den wahren Grund, warum die Dorfbewohner ihn immer wie einen Ausgestoßenen behandelt haben und warum der Vater ihn jahrelang ignoriert hat. Und er muss sich entscheiden: will er wirklich noch Samurai werden?

 

Meine ausführlichere Meinung
Ich habe nur sehr wenig über den Ehrenkodex der Samurai gewusst. Dieses Buch hat das geändert. Sehr gut verständlich und anschaulich - ja, manchmal gar zu anschaulich, da es doch viele brutale Szenen gibt - schildert der Autor, was es bedeutet, Samurai zu sein. Dies fand ich wirklich sehr interessant und ich habe durch die Lektüre viel gelernt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Vor allen Dingen die Beschreibungen empfand ich als sehr gut, auch wenn sie für den ein oder anderen an mancher Stelle vielleicht etwas zu detailliert in all ihrer Grausamkeit sind, etwa wenn es um den Seppuku - den ritualisierten Selbstmord - oder um diverse Schlachtszenen geht.

In einem Nachwort, das man meiner Meinung auch erst nach der Lektüre des Buches lesen sollte, wenn man - so wie ich - noch nicht mit der Lebensgeschichte des Miyamato Musashi vertraut ist, erfährt man viel darüber, was historisch belegt ist und welche Dinge der Autor frei erfunden hat. Ich denke, dass dies eine gelungene Mischung ist und es durchaus möglich ist, dass die ein oder andere Sache, die "nur" erfunden ist, vielleicht so oder so ähnlich auch tatsächlich stattgefunden hat.

Schade fand ich, dass ich erst nach Beenden des Buches und Lesen des Nachwortes gemerkt habe, dass es sich dabei um den ersten Band einer Reihe, die das Leben des berühmten Samurai beschreibt, handelt. Deswegen lernt man auch "nur" Musashis Kindheit und Jugend kennen. Aber ich bin der Meinung, dass man dieses Buch auch alleine lesen kann und die Fortsetzung nicht unbedingt lesen muss - außer, man möchte es gerne. Man sollte sich deshalb nicht von der Lektüre abschrecken lassen, nur weil es ein erster Band ist.

Hinweis
Dieses Buch beschreibt lediglich Kindheit und Jugend des Samurais Miyamato Musashis und ist Auftakt einer Reihe, das aber problemlos alleine gelesen werden kann, da das Buch auch so schlüssig endet und kein Cliffhanger auf einen wartet. Laut Verlag soll die Fortsetzung 2014 erscheinen.

Fazit
Spannende, lehrreiche Unterhaltung und ein Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann für alle, die sich für Samurai interessieren.