Rezension

toller Jugendthriller

Spurlos - Ashley Elston

Spurlos
von Ashley Elston

Bewertet mit 5 Sternen

Das Leben der 17-jährigen Meg verläuft wahrlich alles andere als normal. Vor über einem Jahr wurde sie mitsamt ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester aus ihrem bisherigen Dasein gerissen und ins Zeugenschutzprogramm gesteckt. Dies bedeutete in ihrem Fall nicht nur einmal einen neuen Namen, eine neue Stadt, ein neues Leben, sondern bereits fünf Mal! Und mit jedem Mal wurde es schlimmer, ihr Zuhause und ihre Freunde einfach so, ganz urplötzlich und ohne jegliche Verabschiedung, hinter sich lassen zu müssen. Und so entschließt sie sich, es diesmal ganz anders anzugehen: sie würde sich abschotten, niemanden nahe genug an sich heran lassen. Dann würde der nächste unfreiwillige Umzug vielleicht nicht ganz so hart.

Doch dieser Plan gerät schneller ins Wanken, als es ihr lieb ist. Nämlich als ihr neuer Mitschüler Ethan in ihr Leben tritt. So sehr sie es auch versucht, sie schafft es einfach nicht, ihn aus ihrem Leben zu halten.

Also muss ein neuer Plan her. Sie muss es schaffen, ihre Familie und sich aus diesem Programm rauszuholen. Allerdings müsste sie dafür erst einmal wissen, weshalb sie überhaupt darin sind. Deswegen beginnt sie nachzuforschen und deckt Geheimnisse auf, die vielleicht besser im Verborgenen geblieben wären...

 

Als ich vor einiger Zeit beim Stöbern über „Spurlos“ von Ashley Elston gestolpert bin, hat der Klappentext mich sofort in seinen Bann gezogen. Ein Jugendthriller über ein Mädchen im Zeugenschutzprogramm, das klang sehr interessant und spannend, daher wollte ich das Buch unbedingt lesen. Und ich danke dem Mixtvision-Verlag herzlich, dass sie es mir mit einem Rezensionsexemplar ermöglicht haben!

 

Ashleys Elstons Schreibstil hat mir von der ersten Seite an gut gefallen. Sie verpackt das, was sie zu erzählen hat, in kurze, klare Sätze, die sich prima einfach so weglesen lassen. Auch verliert sie sich nicht allzu sehr und Details und Beschreibungen. Es ist gerade richtig dosiert, so dass man sich die Charaktere und ihre Umgebung gut vorstellen kann, jedoch keine großartigen Längen entstehen.

 

Meg ist eine wunderbare Protagonistin, die mich direkt überzeugen konnte. Bereits von der ersten Minute an war sie mir sympathisch. Ich bewunderte ihre Stärke, mit der sie die ganze Sache mit den vielen Umzügen und die Probleme, die dadurch in ihrer Familie entstehen, meistert. Gleichzeitig konnte ich jedoch auch ihren verletzlichen Momente vollkommen nachvollziehen und ihren Wunsch, endlich wieder ein normales, geregeltes Leben mit Freunden und vielleicht sogar einem Jungen an ihrer Seite, zu führen.

Ganz genau wie Meg, gelang es auch mir nicht, mich Ethans Charme zu entziehen. Selbst mit Dreck und einem fetten Bluterguss im Gesicht, hat er mich verzaubert, so dass ich mich immer riesig freute, von ihn zu lesen. Es hat mich sehr gefreut, dass er trotz Megs hartnäckiger Bemühungen, ihn von sich fernzuhalten, sich nicht hat verscheuchen lassen.

Megs Schwester Teeny, ihre Arbeitgeberin Pearl und Catherine, noch jemand, der sich einfach nicht abschütteln lassen will, waren weitere Charaktere, die ich sehr gemocht habe und von denen ich hoffe, im Folgeband noch einiges zu lesen.

 

Das Cover wurde von Mixtvision mit den weglaufenden Füßen eines Mädchens sehr passend gestaltet. Besonders toll fand ich, dass mit den (leider ziemlich zerrupften) Gänseblümchen ein weiterer Bezug zu Meg gebildet wurde.

 

„Spurlos“ ist ein toller Jugendthriller, der es geschafft hat, mich von der ersten bis zur letzten Seite an das Sofa zu fesseln. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und kann es kaum erwarten, Megs und Ethans Geschichte mit dem zweiten Band, der übrigens „Atemlos“ heißt und am 14. April bei Mixtvision erschienen ist, weiter zu verfolgen!