Rezension

Toller Lesespaß!

Der erste Tod der Cass McBride - Gail Giles

Der erste Tod der Cass McBride
von Gail Giles

Cass McBride hat alles, was sich ein Mädchen wünschen kann: Sie ist beliebt, reich, hat gute Noten, tolle Freunde und jede Menge Jungs versammeln sich um sie. So auch David, ein eher stiller und zurückhaltender Junge, der nicht sonderlich beliebt ist.
Cass gibt ihm eine Abfuhr, ohne zu wissen, was sie ihm damit antut. Nun ist David tot und der Horror beginnt. Denn keine Woche später wird Cass entführt und man will Davids Tod rächen. Aber rächt man sich wirklich an der richtigen Person?
Ein Kampf um Leben und Tod beginnt…

Als ich das Buch gestern erhalten habe, wollte ich eigentlich nur das erste Kapitel anlesen, doch dann hat mich das Buch dermaßen gefesselt, dass ich es unbedingt sofort zuende lesen musste.

Im Prinzip ist die Geschichte auf ihren knapp 240 Seiten schnell erzählt: Cass wird entführt, weil sie für den Selbstmord von David verantwortlich gemacht wird. Doch was hier so einfach klingt, ist stellenweise doch recht verwirrend und ich wusste nie, was letztlich passieren wird.
Der Entführer ist von der ersten Seite an bekannt, was mal etwas ganz anderes für mich war. Dennoch wurde dadurch die Spannung in keinster Weise verringert. Die Geschichte wird durchweg spannend und schonungslos erzählt.

“Der erste Tod der Cass McBride” wird aus insgesamt drei Sichtweisen erzählt. Neben dem Opfer Cass und ihrem Entführer Kyle kommt auch noch Ben, ein Polizist, zu Wort. Dies hat mir besonders gut gefallen, weil man auch hier gut sehen kann, dass die Polizei da ihre ganz eigenen Sorgen und Befürchtungen hat. Auch die Arbeit an dem Fall wird authentisch dargestellt.

Sehr erschreckend ist die Tatsache, was Worte alles bewirken können. Sie können Menschen verändern und Leben zerstören. Dies ist auf nahezu jeder Seite spürbar.

Die Charaktere sind hier das absolute Highlight und ich konnte jeden in gewisser Seite verstehen und in mein Herz schließen.

Cass ist ein typisches, beliebtes Highschool Girl, dass alles dafür tut, um gute Noten zu bekommen und Homecoming-Queen zu werden. Dafür geht sie auch über die ein oder andere Leiche. Allerdings kann man ihr nur bedingt einen Vorwurf machen, weil ihr Vater sie dazu jahrelang getrimmt hat, was in der Geschichte sehr gut beschrieben wird.

Auch Ben, der Polizist, der den Entführungsfall bearbeitet, ist mir positiv gefallen. Er ist mit Eifer bei der Sache und versucht den Fall so schnell und gut zu lösen, wie es geht. Seine klaren Gedanken haben mir besonders gefallen.

Mein Liebling in dem Buch ist jedoch Kyle. Obwohl er zu so einer Tat fähig ist, habe ich ihn jedoch sehr gut verstehen können. Sein Hass, seine Zweifel und auch seine Gedanken werden hier klar und authentisch geschildert. Nur weil er zu sowas fähig ist, heißt es nicht, dass er direkt ein Monster ist.

Das Cover ist ein absoluter Eyecatcher. Auf dem Buchdeckel befindet sich eine blaue Holzkiste, auf dem halb offenen Schutzumschlag befindet sich Erde, die sich auf der Kiste ansammelt, was hier mehr als gut zur Geschichte passt. Hier hat der Verlag eindeutig das beste Cover geliefert, denn das Originalcover aus den USA gefällt mir dagegen überhaupt nicht.

“Der erste Tod der Cass McBride” ist ein mitreissender Psychothriller, der die Nerven strapaziert und zum Nachdenken anregt. Das perfekte Buch für einen verregneten Nachmittag.