Rezension

Toller spannender Krimi aus den Niederlanden

Finstere Wasser
von Felix Thijssen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Finstere Wasser ist der 9. Krimi von Felix Thijssen, der im Grafit Verlag erschienen ist. Die ersten 8 Bände drehen sich um den niederländischen Privatdetektiv Max Winter, dieses Buch weicht davon ab und kommt ohne den Ermittler aus. Dies ist auch schon erkennbar an dem Titel, es ist das erste Buch, das keinen Frauennamen als Titel trägt und grenzt sich dadurch deutlich von den Vorgängern ab.

Gerard und seine Tochter Francine leben auf einem heruntergekommenen Hausboot. Sein großer Traum war es immer, einmal zusammen mit seiner Tochter die Welt zu umsegeln. Da sie gerade so am Existenzminimum leben, ist eigentlich schon seit langem klar, dass sie diesen Traum niemals erfüllen können. Trotzdem hält Gerard an diesem Traum fest, er bestimmt sein ganzes Leben und Denken und ist dadurch schon lange zu einem Albtraum für Francine geworden.

Um sich einigermaßen über Wasser halten zu können, übernimmt Francine hin und wieder kleinere Arbeiten für eine Autoschieberbande. Eines Abends wird Francine von ihrem Ex-Freund Jimmy für einen angeblich kleinen Auftrag angeheuert: Sie soll aus einem Park eine Tasche abholen und dafür 5.000 EUR erhalten. Doch der Auftrag verläuft anders als geplant, sie wird überfallen, die Tasche gestohlen und sie selbst landet verletzt im Krankenhaus. Am nächsten Tag sieht sie im Fernsehen einen Bericht über einen entführten Jungen und schließt daraus, dass sich in der gestohlenen Tasche offensichtlich das Lösegeld befunden hatte. Kurz entschlossen schickt sie ihren Vater in das von ihr vermutete Versteck, um den Jungen zu befreien. Doch dann wird ihr Vater an dem Versteck verhaftet und gilt damit als der Hauptverdächtige in dem Entführungsfall. Als Francine erfährt, dass ihr Vater unheilbar an Krebs erkrankt ist, startet sie einen Wettlauf gegen die Zeit, damit er seine letzten Tage nicht im Gefängnis verbringen muss....

Auch wenn es sich hier nicht um einen Max-Winter-Roman handelt, ist die Story sehr spannend und eindringlich geschildert. Ich habe von der ersten Seite an mitgefiebert. Der Fall ist zwar recht düster und erinnert zeitweise an eine Sozialstudie, das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Und als kleines i-Tüpfelchen taucht zum Schluss sogar kurz noch einmal Max Winter auf... Tolles Buch, empfehle ich gerne weiter.