Rezension

Toller weihnachtlicher Roman

Der Weihnachtswald - Angelika Schwarzhuber

Der Weihnachtswald
von Angelika Schwarzhuber

Bewertet mit 5 Sternen

 

Handlung:

Die äußerst erfolgreiche Anwältin Eva verbringt die Weihnachtsfeiertage wie jedes Jahr bei ihrer Großmutter Anna. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern wuchs Eva in dem Haus der Großmutter auf und verbindet mit dem staatlichen Anwesen so einige positive, wie auch negative Erinnerungen. Wie jedes Jahr hält sich die Vorfreude der jungen Frau auf das bevorstehende Weihnachtsfest in Grenzen und auch ihre Großmutter behält eine Tradition bei, welche von Eva nicht gerne gesehen wird: Sie unterstützt ein Waisenheim in der Nähe und das Mädchen Antonie verbringt das Fest mit in Anna´s Haus. Eva fällt es sichtbar schwer, mit der Situation umzugehen und auch das Kind spürt den Unwillen der jungen Frau deutlich.

Während eines Schneesturms ist Antonie plötzlich verschwunden und nicht nur Eva und Anna machen sich Sorgen um den Verbleib des Kindes, sondern auch Philipp, ein Jugendfreund von Eva. Philipp und Eva machen sich sofort auf die Suche nach dem Kind und geraten dabei aus heiterem Himmel in die Vergangenheit.

 

Meinung:

Das Cover ist sehr schön weihnachtlich und wirkt gleichzeitig märchenhaft, eine gelungene Kombination, nicht nur für einen Weihnachtsroman, sondern auch sehr passend zu dem Inhalt des Buches. Die Farben sind recht leicht gewählt wurden, was mir gut gefällt, und zeigen die schönsten Seiten des Winters.

 

Schon von der ersten Seite an war der Schreibstil recht locker und hat geradezu dazu verleitet, dass man immer mehr lesen will und das Buch erst aus der Hand legen will, wenn es ausgelesen ist. Mit wenigen und simplen Worten ist es der Autorin perfekt gelungen, ein modernes Märchen zu schreiben, welches meiner Meinung nach in keinster Weise als kitschig beschrieben wird. Die Sprache ist einfach gewählt wurden, hat mich jedoch nicht gestört, das hat für mich noch zu dem weihnachtlichen Faktor gepasst, als wenn in einer Passage plötzlich irgendwelche hochtrabenden Begriffe gewählt wurden wären. Diese hätten den Inhalt irgendwie aus dem Gleichgewicht gebracht und auch der märchenhafte Aspekt des Buches wäre verschwunden gewesen.

 

Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Jeder einzelne wurde sehr lebendig dargestellt und auch Macken und Angewohnheiten wurden erwähnt, sodass man das Gefühl hatte, eine teilweise wahre Geschichte zu lesen. Besonders gelungen ist die Entwicklung, welche die Charaktere durchmachen. Auch wenn diese womöglich einen kleinen Tacken zu schnell passiert ist, habe ich lange keinen Roman mehr gelesen, in dem die Protagonisten einen so deutlichen Wandel mitmachen.

Nicht jeder Charakter wurde sofort als sympathisch und liebenswürdig dargestellt, bei einigen brauchte ich einige Zeit, ehe ich mit ihnen warm wurde und mit ihnen mitfiebern konnte. Jedoch war auch diese Detail etwas, was mir ein Gefühl von Authentizität vermittelt hat.

Die Anzahl der Charaktere war recht beschränkt, als Leser lernt man fast nur Personen der Familie Koffler kennen. Zwar gab es innerhalb der Familie recht viele Personen, welche man durch eine kleine Zeitreise kennenlernt, jedoch fiel es mir sehr leicht, diese einzuordnen und bei wiederholtem Auftauchen sofort wiederzuerkennen.

 

Fazit:

Schon auf dem Cover wird ein „Wintermärchen“ angepriesen und für mich passt dieser Begriff perfekt zu dem Roman. Von der ersten bis zur letzten Seite hat der Roman mich überzeugt und war nicht nur sehr liebevoll geschrieben, sondern hat die schönen Seiten des Weihnachtsfestes perfekt dargestellt.